LONDON (dpa-AFX) - Die australische Investmentbank Macquarie räumt den Autobauern in einer am Donnerstag veröffentlichten Erststudie gute Geschäftsaussichten ein. Zu den Favoriten zählt Analyst Christian Breitsprecher Hersteller mit einer starken Präsenz in den Märkten China und USA.

Unter Europas Herstellern bevorzugt der Experte BMW und Renault . Für den Münchener Premiumhersteller spreche die Kooperation mit dem chinesischen Autohersteller Brilliance auf dem dortigen Markt. 2017 traut Breitsprecher den Münchenern zwar noch kein Gewinnwachstum zu. Doch die im kommenden Jahr anstehende Markteinführung neuer Modelle sollte ab 2018 ungünstige Währungseffekte sowie hohe Kosten für Forschung und Entwicklung ausgleichen und die Gewinne antreiben.

Auch deshalb zieht Breitsprecher BMW mit der Anlageempfehlung "Outperform" gegenüber der Daimler-Aktie vor, die er mit "Neutral" einstuft. Der Stuttgarter Konkurrent dürfte nun zwar die Früchte der erfolgreichen Einführung der neuen Mercedes-E-Klasse ernten. Doch in den kommenden Jahren erwartet der Experte eine nachlassende Produktdynamik.

Ebenfalls nur "Neutral" sieht er die Vorzugsaktie von Volkswagen . Ungeachtet der gesteigerten Restrukturierungsanstrengungen nach dem Dieselskandal zweifelt der Analyst daran, dass die Wolfsburger die daraus entstandenen Rechtsstreitigkeiten vollständig im Griff haben.

Unter den Herstellern für den Massenmarkt bevorzugt Breitsprecher deshalb den französischen Autobauer Renault mit "Outperform". Rein operativ sei dessen Bevorzugung gegenüber dem heimischen Konkurrenten Peugeot , den er mit "Neutral" einstuft, zwar nicht zu rechtfertigen, wohl aber durch die langfristig positive strategische Allianz mit dem japanischen Autobauer Nissan .

Dem italienisch-amerikanischen Branchenvertreter Fiat Chrysler gesteht Breitsprecher zwar eine beeindruckende Kehrtwende zu. Gleichwohl bleibe der Konzern strategisch betrachtet der schwächste Autobauer in seinen wichtigsten Märkten USA und Europa und hinke in puncto Profitabilität der Konkurrenz klar hinterher. Daher stuft der Experte die Aktie mit "Underperform" ein.

Mit der Empfehlung "Outperform" sagt Macquarie der Aktie für die kommenden zwölf Monate eine Gesamtrendite von mehr als zehn Prozent voraus. Mit "Neutral" sollte diese zwischen minus zehn und plus zehn Prozent liegen. Mit "Underperform" sagt Macquarie der Aktie eine negative Gesamtrendite von bis zu zehn Prozent voraus./gl/jha/das

Analysierendes Institut Macquarie.