FRANKFURT (dpa-AFX) - Die heimische Chemieindustrie hat nach einem schwungvollen Jahresstart die Prognosen für das laufende Jahr erhöht. Die Chemieproduktion dürfte sich 2017 um 1,0 Prozent erhöhen und damit doppelt so stark wie Anfang März erwartet, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Mittwoch in Frankfurt mit. Chemikalien dürften sich um 2,5 Prozent verteuern und der Umsatz damit um 3,5 Prozent wachsen. Bisher war Deutschlands drittgrößter Industriezweig nur von einem Preisanstieg um ein Prozent und einem Umsatzplus von 1,5 Prozent ausgegangen.

"Die Stimmung in der Branche ist gut", sagte VCI-Präsident Kurt Bock. Aber eine Schwalbe mache noch keinen Sommer, mahnte er. Nach dem erfreulichen Auftakt bleibe abzuwarten, ob die positive Entwicklung anhalte. "Viele konjunkturelle Unwägbarkeiten und politische Risiken können den Aufschwung dämpfen", erklärte Bock.

Im ersten Quartal sorgte eine hohe Nachfrage für Schwung. Die Produktion erhöhte sich im Vergleich zum starken Vorjahreswert um 1,1 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Anlagen erreichte mit 87,7 Prozent einen Spitzenwert. Durch die größere Produktionsmenge und den anhaltenden Aufwärtstrend der Erzeugerpreise, die sich im Jahresvergleich um 2,8 Prozent verteuerten, legte der Branchenumsatz um 3,8 Prozent auf 47 Milliarden Euro zu.

Die Chemie ist Deutschlands drittgrößter Industriezweig und als Lieferant für die Auto-, Bau- und Konsumgüterindustrie auch ein wichtiger Signalgeber für die Konjunktur./jha/fbr