Zürich (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS publiziert am Dienstag, 30. April, um 7.30 Uhr die Ergebnisse zum ersten Quartal 2019. Insgesamt haben sieben Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

(in Mio USD)             AWP-Konsens       Q1 2018

Umsatz                      357,8           452,7      
EBIT (bereinigt)              8,4            77,3     
EBIT                        -17,9            46,5     
Reingewinn                  -25,7            77,1    

FOKUS: AMS dürfte im 1. Quartal die Nachfrageflaute bei den Smartphones zu spüren bekommen haben. Das Management geht von einem deutlich tieferen Umsatz aus als im Vorjahresquartal. Hauptgründe für den Taucher seien die Nachfrageschwäche bei den Highend-Modellen von Apple und die Zurückhaltung aus der Industrie- und Automobilbranche, besonders in China, die zum Teil von einem Lagerabbau getrieben sei, meinen Analysten.

Für Gegenwind dürfte auch noch die Aufwertung des Dollars gesorgt haben, die den Umsatz belaste. Insgesamt dürfte das Betriebs- und das Nettoergebnis im ersten Quartal in die Verlustzone rutschen.

Das Hauptinteresse der Analysten richtet sich jedoch auf den Ausblick auf das zweite Quartal 2019. Für dann wird mit einer stabileren Nachfrage des iPhone-Herstellers Apple und zunehmenden - wenn auch auf bescheidenem Niveau - Bestellungen aus der Android-Welt wie etwa von Samsung, Huawei, Xiaomi usw. gerechnet. Im Vorjahr war AMS von Produktionskürzungen von Apple beim iPhone X überrascht worden, die das Ergebnis in die Tiefe gerissen hatten.

Im weiteren Jahresverlauf sollte sich die Lage an der Apple-Front nach der Beilegung des Streits mit Qualcomm aufhellen. Auch der Lagerabbau bei Halbleitern dürfte zu einem Ende kommen. Und in China sollten die Konjunkturprogramme die Nachfrage nicht nur nach Smartphones, sondern aus aus der Industrie-, Medizin- und Autobranche stützen.

ZIELE: Das AMS-Management geht für das erste Quartal von Verkäufen zwischen 350 und 390 Millionen US-Dollar aus, wie es Anfang Februar bei der Vorlage der Jahreszahlen erklärt hatte. Die EBIT-Marge soll im niedrigen einstelligen Prozentbereich zu liegen kommen. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren Verkäufe von 452,7 Millionen Dollar und eine Marge von 17 Prozent ausgewiesen worden. Begründet wurde die Prognose mit den erwarteten niedrigen Produktionsvolumina etwa im Smartphone-Geschäft und einer geringen Auslastung der stark erweiterten Produktionskapazitäten.

Allerdings betonte die Gesellschaft, dass nun auch zwei asiatische Smartphonehersteller mit Sensoren beliefert würden. Der Lieferbeginn werde im ersten Halbjahr 2019 erwartet. Auf der anderen Seite rechnet AMS für das Nicht-Consumer-Geschäft mit Gegenwind. So sei insbesondere im Automobilmarkt mit einer eher gedämpften Entwicklung der Volumennachfrage zu rechnen. Betont wurde ausserdem, dass für 2019 "erheblich geringere Gesamtinvestitionen" geplant seien, was die finanzielle Position stärken solle. Laut CEO Alexander Everke soll das zweite Halbjahr 2019 bessere Resultate bringen als das erste.

PRO MEMORIA: AMS hat im Februar die Pläne für eine Zweitkotierung an der Hongkonger Börse verschoben. Diese hätte im zweiten Quartal 2019 über die Bühne gehen sollen. Begründet wurde dies mit dem volatilen Kapitalmarktumfeld. Ausserdem benötige AMS derzeit kein zusätzliches Kapital. Das Management geht allerdings davon aus, dass die Pläne zu einem späteren Zeitpunkt weiter verfolgt werden.

Zudem spannt AMS mit der Beteiligungsgesellschaft Wise Road Capital zusammen. Die beiden gründen ein Gemeinschaftsunternehmen, mit dem sie die Entwicklung und den Absatz von Umwelt-, Durchfluss- und Drucksensorlösungen auf dem Weltmarkt vorantreiben wollen. Das grösste Marktpotenzial sehen die Unternehmen in China. Das neue Unternehmen soll im Herbst 2019 starten, seinen Sitz in den Niederlanden haben und von Stefan Raible als Geschäftsführer geleitet werden.

AKTIENKURS: Im laufenden Jahr hat die Aktie von AMS um knapp die Hälfte zugelegt. Dammit hat das Papier den Gesamtmarkt SLI massiv übertroffen, der gleichzeitig nur um gut 18 Prozent gestiegen ist. Allerdings sind die AMS-Aktien ganz weit vom einstigen Höchstkurs entfernt, den sie Anfang März 2018 bei 121,20 Franken erreicht hatten. Aktuell wird die AMS-Aktie zu 34,68 Franken gehandelt.

yl/jb/tp