WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag nach einem gescheiterten Erholungsversuch im Frühhandel klar im Minus geschlossen. Nach einer höheren Eröffnung drehte der österreichische Leitindex bereits am Vormittag ins Minus. Am Nachmittag ließ ihn eine schwache Eröffnung an der Wall Street noch weiter abrutschen. Die europäischen Leitbörsen legten eine ähnliche Bewegung hin.

Weiterhin sorgt die Ausbreitung des Coronavirus für Unsicherheit an den Märkten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Vorabend wegen des Ausbruchs des Coronavirus eine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" ausgerufen. Gleichzeitig hatte die WHO aber betont, dass derzeit keine Reise-und Handelsbeschränkungen nötig seien.

Bei den Einzelwerten gehörten die Aktien der Agrana mit einem Plus von 1,59 Prozent auf 19,20 Euro zu den größten Gewinnern im Prime Market. Der Zucker-, Stärke- und Fruchtkonzern übernimmt seinen langjährigen Vertriebspartner aus den USA, Marroquin Organic International. Das Unternehmen mit Sitz in Kalifornien kümmert sich um den US-Vertrieb von Stärkeprodukten der Agrana. Unterstützung für die Agrana-Papiere kam auch vom Rohstoffmarkt, der Zuckerpreis setzte seine jüngste Aufwärtsbewegung fort.

Außerdem hat die Porr eine nachrangige Anleihe mit einem Volumen von 150 Millionen Euro begeben. Weiters wurden von dem 2017 emittierten Bond rund 25,7 Millionen Euro zurückerworben. Die neue Anleihe, die bei institutionellen Investoren platziert wurde, hat eine unbegrenzte Laufzeit, kann aber nach fünf Jahren vorzeitig durch die Emittentin zurückgezahlt werden. Die Porr-Aktien verloren 0,25 Prozent auf 15,76 Euro.

Eine neue Analysteneinschätzung lag unterdessen zur Voestalpine vor. Die Erste Group hat ihr Kursziel für die Titel des Linzer Stahl- und Technologiekonzerns von 28,00 auf 23,50 Euro gesenkt und ihre "Hold"-Empfehlung bestätigt.

Allerdings schreibt Erste-Analyst Michael Marschallinger in der neuen Studie, dass er ab dem laufenden Quartal eine gewisse Erholung erwarte. Die Aktie weise aktuell ein ausgewogenes Chancen-Risiko-Profil auf. Die Titel stiegen im Frühhandel zunächst um knapp zwei Prozent, gaben ihre Kursgewinne jedoch wieder ab und fielen schließlich um 0,90 Prozent auf 21,91 Euro.

Zur S Immo meldete sich die Baader Bank zu Wort und erhöhte ihr Kursziel von 24,50 auf 25,00 Euro. Die Anlageempfehlung "Add" bestätigten die Analysten. Die Papiere des Wiener Immobilienunternehmens legten 1,04 Prozent auf 24,20 Euro zu./dkm/ste/APA/fba