(Reuters) - Russland hat China als Ausrichter einer Friedenskonferenz im Ukraine-Krieg ins Spiel gebracht.

China könnte eine Friedenskonferenz einberufen, an der Russland und die Ukraine teilnehmen würden, sagte Außenminister Sergej Lawrow der russischen Nachrichtenagentur RIA in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. Ein solcher Schritt wäre eine Fortsetzung der Bemühungen der Regierung in Peking um eine Lösung der Ukraine-Krise. Russland teile Chinas Standpunkt, dass in erster Linie die Ursachen des Konflikts angegangen werden und die rechtlichen und sicherheitsrelevanten Interessen aller Parteien geschützt werden müssten. "Ich möchte noch einmal betonen, dass dies bedeutet, die Realitäten vor Ort zu respektieren, die den Willen der dort lebenden Menschen widerspiegeln." Russland und China haben im Zuge des Ukraine-Kriegs ihre enge Zusammenarbeit weiter ausgebaut.

Russland hat wiederholt zu Gesprächen unter der Bedingung aufgerufen, dass Kiew und der Westen seine Gebietsgewinne im Osten der Ukraine anerkennt. Kiew hat dieses Vorgehen abgelehnt. Russland hat im Zuge seiner vor mehr als zwei Jahren begonnenen Invasion vier ukrainische Regionen im Osten und Süden annektiert wie auch schon 2014 die Halbinsel Krim. Die Ukraine fordert in ihrem Friedensplan hingegen einen vollständigen Abzug der russischen Truppen und eine Wiederherstellung der international anerkannten Grenzen. Die Schweiz richtet Mitte Juni auf Wunsch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Friedenskonferenz aus, an der Russland nicht teilnimmt.

(Bericht von Reuters, geschrieben von Christian Götz.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)