Nach erneutem China-Crash: Anleger steuern sichere Häfen an

FRANKFURT - Ein abermaliger Absturz an den chinesischen Börsen hat am Donnerstag zu erhöhtem Zulauf in als sicher geltende Anlagehäfen geführt. Der Goldpreis stieg im frühen Handel erstmals seit Anfang November über die Marke von 1100 US-Dollar. Auch Anleihen von als solide angesehenen Ländern wie Deutschland, Großbritannien oder der Schweiz wurden angesteuert. Am Devisenmarkt profitierte vor allem der japanische Yen.

Chinas Währungsreserven fallen mit Rekordtempo

PEKING - Der Devisenberg Chinas ist immer noch gewaltig, er schmilzt aber rapide. Wie die chinesische Notenbank am Donnerstag mitteilte, betrugen die Währungsreserven der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im Dezember 3,33 Billionen US-Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit drei Jahren. Verglichen mit einem Monat zuvor verringerten sich die Reserven um 108 Milliarden Dollar und damit so stark wie noch nie.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fallen etwas schwächer als erwartet

WASHINGTON - In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas schwächer gefallen als erwartet. In der vergangenen Woche sank die Zahl um 10 000 auf 277 000, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit 275 000 Anträgen gerechnet. Der aussagekräftigere Vierwochenschnitt fiel um 1 250 auf 275 750 Anträge.

Eurozone: Einzelhandelsumsatz geht weiter zurück

LUXEMBURG - Die Einzelhändler im Euroraum haben im November erneut weniger umgesetzt als im Vormonat. Die Erlöse fielen im Monatsvergleich um 0,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag mitteilte. Der Rückgang kam überraschend, Bankvolkswirte hatten mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet. Der November-Rückgang ist bereits der dritte in Folge. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Umsätze um 1,4 Prozent.

Eurozone: Geschäftsklima hellt sich stärker als erwartet auf

BRÜSSEL - Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im Dezember etwas stärker aufgehellt als erwartet. Der Business Climate Indicator (BCI) stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,05 Punkte auf 0,41 Zähler, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Volkswirte hatten hingegen nur einen Anstieg auf 0,39 Punkte erwartet.

Eurozone: Arbeitslosenquote fällt auf niedrigsten Stand seit Oktober 2011

LUXEMBURG - In der Eurozone ist die Arbeitslosenquote im November überraschend auf den niedrigsten Stand seit über vier Jahren gefallen. Die Arbeitslosenquote sei um 0,1 Prozentpunkte auf 10,5 Prozent gesunken, teilte das europäische Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit. Volkswirte hatten mit 10,7 Prozent gerechnet.

Eurozone: Beste Wirtschaftsstimmung seit mehr als vier Jahren

BRÜSSEL - Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat im Dezember den besten Wert seit über vier Jahren erreicht. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg auf 106,8 Zählern, wie die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Das ist der höchste Wert seit April 2011. Volkswirte hatten mit 106,0 Punkte gerechnet. Der Wert für November lag bei 106,1 Punkten.

Deutschland: Industrieaufträge steigen stärker als erwartet

WIESBADEN - Die deutsche Industrie hat im November mehr Aufträge verzeichnet als erwartet. Die Aufträge seien zum Vormonat saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,5 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Zudem waren die Aufträge im September nach revidierten vorläufigen Zahlen um lediglich 1,7 Prozent gestiegen. Ursprünglich war ein Plus von 1,8 Prozent ermittelt worden.

Deutscher Einzelhandel schwächer als erwartet

WIESBADEN - Der deutsche Einzelhandel hat sich im November schwächer entwickelt als erwartet. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, lagen die Umsätze der Branche preisbereinigt (real) 2,3 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Bankvolkswirte hatten im Mittel einen höheren Zuwachs um 3,7 Prozent erwartet. Nominal, also unter Berücksichtigung von Preisveränderungen, legten die Erlöse um 2,8 Prozent zu.

DIW-Chef: Flüchtlingskosten sind 'massives' Konjunkturpaket

WEIMAR - Deutschland wird von der Flüchtlings-Zuwanderung nach Darstellung von DIW-Präsident Marcel Fratzscher profitieren. Die Wirtschaft werde zusätzlich gestützt, auf dem Arbeitsmarkt seien keine negativen Effekte zu befürchten, sagte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) am Donnerstag in Weimar auf einer Klausur der Grünen-Fraktion des Bundestages.

Weltbank: Weltwirtschaft wächst 2016 um 2,9 Prozent

WASHINGTON - Eine Stabilisierung bei den Rohstoffexporteuren und eine leichte Verbesserung in den Schwellenländern wird 2016 nach einer Analyse der Weltbank zu einem nur moderaten Wachstum der Weltwirtschaft führen. Die Weltbank-Experten rechnen mit einem weltweiten Wachstum um 2,9 Prozent, nach 2,4 Prozent im vergangenen Jahr. "Das Risiko von Rückschlägen ist erheblich", heißt es in dem Bericht, der am Mittwoch (Ortszeit) vorgestellt wurde.

Dänemarks Notenbank hebt Leitzins leicht an

KOPENHAGEN - Die Notenbank Dänemarks hat ihren stark negativen Leitzins leicht angehoben. Wie die Notenbank am Donnerstag mitteilte, wurde der Einlagensatz von bisher minus 0,75 Prozent auf minus 0,65 Prozent angehoben. Es ist die erste Zinsanhebung seit fast zwei Jahren. Sie gilt von diesem Freitag an. Der Ausleihungssatz bleibt bei 0,05 Prozent.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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