FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag vor Zahlen zur Inflation in der Eurozone nachgegeben. Am Morgen fiel die Gemeinschaftswährung auf ihr Tagestief von 1,0810 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0898 Dollar festgelegt.

Neben den Arbeitslosenzahlen aus Deutschland dürfte sich im weiteren Tagesverlauf der Blick vor allem auf die anstehenden Inflationsdaten aus der Eurozone richten. Es bestehe ein erhebliches Risiko einer Abschwächung, meint Tathagata Ghose, Analyst bei der Commerzbank. "Die Hinweise nehmen zu, dass die EZB letztendlich wohl doch ihre Inflationsprognosen noch einmal senken muss - was wiederum ein Argument für eine weitere Zinssenkung wäre." Der Euro könne am Vormittag nachhaltig unter 1,08 Dollar gedrückt werden.

Bereits am Vortag war die Gemeinschaftswährung unter Druck geraten, nachdem das Statistische Bundesamt eine überraschend schwache Inflation in Deutschland gemeldet hatte. Mit 0,3 Prozent erhöhten sich die Verbraucherpreise im Dezember zum Vorjahresmonat deutlich schwächer als Bankvolkswirte erwartet hatten.

Die zuletzt angespannte Lage am chinesischen Aktienmarkt hat sich unterdessen wieder etwas beruhigt. Die politische Führung hat nach dem Kursrutsch am Montag offenbar am Aktien- und am Geldmarkt interveniert. Die chinesische Währung Yuan erholte sich wieder etwas, nachdem sie am Montag in Dollar gerechnet so wenig wie letztmalig im April 2011 gekostet hatte. Die Lage in China wirkt auch empfindlich auf den Euro, weil sie die Zinserwartungen mit Blick auf die US-Notenbank Fed beeinflusst./tos/fbr