FRANKFURT (awp international) - Die Märkte bleiben weiter volatil und sorgen somit für eine verstärkte Sehnsucht nach sicheren Häfen. Davon profitieren die traditionell sicheren Häfen wie der Franken, aber auch der Euro ist im aktuellen Umfeld verstärkt als sichere Alternative gefragt.

So kostet ein Euro am Mittwochvormittag 1,0596 Franken. Er bewegt sich damit weiterhin in einer sehr engen Spanne um die 1,06er-Marke. Am Markt wird schon seit einer kleinen Weile gemutmasst, ob dies die neue Mindestgrenze der SNB ist. Es mache durchaus den Anschein, dass die Währungshüter bemüht sind, diese Marke zu halten, kommentiert ein Händler.

Ähnlich wie zum Franken kann der Euro auch zum US-Dollar seine frühen Gewinne nicht halten. Aktuell wird die Gemeinschaftswährung mit 1,1323 US-Dollar gehandelt. In der vergangenen Nacht war der Euro noch zeitweise unter 1,13 Dollar gefallen. Während der Euro zum US-Dollar etwas zurückkommt, legt die US-Währung gegenüber dem Franken etwas zu im Laufe des Vormittags. Zuletzt kostet ein Dollar 0,9366 Franken.

Überraschend stabil präsentiert sich das britische Pfund nach der überraschenden Zinssenkung durch die Bank of England. Nach einer kurzen Abschwächung zum Euro pendelte sich die britische Währung wieder auf dem Niveau von vor der Entscheidung ein. Auch zum Dollar und Franken halten sich die Bewegungen in Grenzen. Die britische Notenbank hatte ihren Leitzins nach einem Notfalltreffen überraschend um 0,50 Prozentpunkte auf 0,25 Prozent reduziert. Andere Notenbanken dürften angesichts der Corona-Krise nachziehen.

Entsprechend gespannt warten die Märkte nun auf die Europäische Zentralbank (EZB), die am frühen Donnerstagnachmittag ihre geldpolitischen Beschlüsse veröffentlichen wird. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg hat Notenbankchefin Christine Lagarde die Staats- und Regierungschefs der EU vor einer Krise wie im Jahr 2008 gewarnt. Die Notenbank sei daher bereit, alle Instrumente zu nutzen.

Bloomberg verweist auf eine namentlich nicht genannte Person. Volkswirte gehen davon aus, dass die EZB ihren Einlagezinssatz wegen der Coronavirus-Krise von bislang minus 0,5 Prozent auf minus 0,6 Prozent senken könnte. Ausserdem könnte sie das Volumen ihrer Anleihekäufe erhöhen und so mehr Geld in den Wirtschaftskreislauf schleusen.

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