Die Vereinigten Staaten müssten den Weg freimachen für neue internationale Regeln zur Besteuerung der Digitalbranche, sagte der französische Finanzminister Bruno Le Maire am Freitag. Es liege ein guter Vorschlag dafür von der Industriestaaten-Organisation OECD auf dem Tisch. Die USA müssten nun den letzten Schritt gehen, damit ein Kompromiss möglich werde. "Wir sind nicht weit weg von einer Vereinbarung", sagte Le Maire.

US-Präsident Donald Trump könnte sich beim Weltwirtschaftsgipfel nächste Woche in Davos zum Thema äußern. Le Maire forderte, dass die USA dort ein Bekenntnis abgeben zur Reform der Besteuerung großer Konzerne und vor allem der Internetfirmen. Diese verlagern oft Gewinne in Niedrigsteuerländer und zahlen so insgesamt vergleichsweise wenig.

Frankreich hat zuletzt eine dreiprozentige Digitalsteuer für größere Internetfirmen eingeführt, weil die Regierung in Paris nicht länger warten wollte. Das heizte den Handelsstreit der EU mit den USA an. Trump hat mit 100-prozentigen Zöllen auf französische Waren - Champagner, Käse und Handtaschen zum Beispiel - im Wert von 2,4 Milliarden Dollar gedroht.