FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag merklich zugelegt. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Mittag mit 1,0754 US-Dollar gehandelt. Im frühen Handel hatte der Euro noch in der Nähe der Marke von 1,07 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,0630 (Freitag: 1,0681) Dollar festgesetzt.

Aussagen eines Beraters von US-Präsident Donald Trump sind laut Händlern für den Kursanstieg verantwortlich. Handelsberater Peter Navarro warf Deutschland vor den "stark unterbewerteten" Euro auszunutzen. Präsident Trump hat sich zuletzt für eine protektionistischere Handelspolitik ausgesprochen.

Angetrieben durch steigende Energiepreise hat die Inflation im Euroraum im Januar einen überraschend großen Sprung nach oben gemacht. Die Verbraucherpreise stiegen um 1,8 Prozent zum entsprechenden Vorjahresmonat. Dies ist die höchste Rate seit Februar 2013. Befördert wurde die Preisentwicklung vor allem durch steigende Lebensmittel- und Energiepreise.

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an. Eine Abkehr von der sehr lockeren Geldpolitik der EZB erwarten Volkswirte jedoch noch nicht. Die EZB hat zuletzt auch stärker auf die immer noch verhaltene Kernteuerung verwiesen. "Dies deutet darauf hin, dass der EZB-Rat zunächst nicht auf den Sprung der Inflationsraten reagieren wird", kommentierte Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Schließlich werde die Gesamtinflation derzeit "massiv" durch die Energiepreisentwicklung getrieben.

Besser als erwartet entwickelte sich der Arbeitsmarkt in der Eurozone und in Deutschland. Im Währungsraum sank die Arbeitslosenquote im Dezember auf den tiefsten Stand seit Mai 2009. In Deutschland schrumpfte die Arbeitslosenzahl saisonbereinigt im Januar stärker als erwartet. Die Wirtschaft im Euroraum wuchs im vierten Quartal 2016 mit 0,5 Prozent zum Vorquartal wie erwartet./jsl/tos/stb