FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich vor mit Spannung erwarteten US-Konjunkturdaten auf erhöhtem Niveau behauptet. Am Mittwochvormittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1363 US-Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1336 (Montag: 1,1318) Dollar festgelegt.

Der Euro hat zuletzt von der wieder gestiegen Zuversicht an den Finanzmärkten profitiert. Anleger interpretierten jüngste Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell zur Geldpolitik als Zeichen von konjunktureller Stärke. Dieser hatte angesichts der guten Wirtschaftsentwicklung und der hohen Inflationsrate für die Zeit ab März eine Anhebung des Leitzinses signalisiert.

Am Nachmittag richtet sich die Aufmerksamkeit dann auf neue Inflationsdaten aus den USA. Experten rechnen damit, dass die Verbraucherpreise im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 7,0 Prozent angezogen haben. Dies könnte den Druck auf die Fed erhöhen, ihre Geldpolitik weiter zu straffen.

Allerdings bräuchte es schon eine massive Überraschung, damit das Zinsbild, das sich der Markt von den USA macht, ernsthaft ins Wanken gerät, schrieb Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Denn dass die US-Notenbank rasch ihren Leitzins erhöht, scheine ausgemachte Sache zu sein, selbst wenn die Inflation etwas niedriger ausfällt als erwartet. "Im schlimmsten Fall wird es halt nicht März, sondern Mai oder Juni", resümierte der Experte.

Und letztlich geht es dem Commerzbank-Experten zufolge am Devisenmarkt doch darum, ob die Fed in den nächsten Quartalen und Jahren deutlich ihren Leitzins erhöht. Dafür sei ein baldiger schneller Zinsschritt ein Indikator, aber keine Grundbedingung./la/mis