NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro
"Einen fundamentalen Grund für die Kursgewinne gab es nicht", sagte Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte der Commerzbank. "Der Kursausschlag nach oben zeigt vielmehr, wie nervös die Märkte derzeit sind." Es sei für die Anleger noch schwer auszumachen, wie sich der Handelskonflikt zwischen China und den USA auf den Devisenmarkt auswirke. Vor allem die Reaktionen der US-Notenbank Fed seien noch ungewiss. Schließlich könnte einerseits die Inflation in Folge der Zölle steigen und andererseits das Wirtschaftswachstum belastet werden.
Zur türkischen Lira stieg der Eurokurs auf ein Rekordniveau. Erstmals mussten für einen Euro mehr als fünf Lira bezahlt werden. In der Spitze stieg der Eurokurs auf 5,01 Lira. Die Türkei drohe in einen Teufelskreis zu geraten, warnte Leuchtmann. Die schwächere Lira sorge für eine weitere steigende Inflation. Sollte die Notenbank nichts dagegen unternehmen, drohe die Währung immer weiter unter Druck zu geraten.
Neben der Lira gerieten auch der südafrikanische Rand und der russische Rubel unter Druck. "Die Suche der Anleger nach Sicherheit belastet die Schwellenländerwährungen", sagte Leuchtmann. Beim russischen Rubel werde dies noch durch die neuen Sanktionen der USA gegen Russland verstärkt./jsl/jkr/bek/he