FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich zum US-Dollar am Donnerstag nur wenig bewegt. Gegen Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0764 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Morgen. Die Kursbewegungen zwischen Euro und Dollar fallen am Vormittag gering aus.

Anders sieht es zum Franken aus: Kurzzeitig ist der Euro bis auf 0,9403 Franken abgerutscht. Dies ist der tiefste Stand seit der Aufhebung des Mindestkurses 2015. Analysten erklärten die Entwicklung mit den Zinserwartungen an die EZB, von der an den Märkten gegenwärtig Zinssenkungen von insgesamt 1,25 Prozentpunkten für 2024 erwartet werden. Von der SNB werden perspektivisch zwar auch Lockerungen erwartet, allerdings nicht in diesem Ausmass. Das Dollar/Franken-Paar geht aktuell zu etwas höheren 0,8766 um.

Auf Datenseite bestätigen die jüngsten Konjunkturzahlen aus Deutschland das schwache Bild, das die Industrie seit Monaten abgibt. Die Produktion ging im Oktober das fünfte Mal in Folge zurück. "Die Misere der deutschen Industrieproduktion setzt sich fort", kommentierte Chefökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Die Betriebe leiden seit längerem unter der schwachen Weltwirtschaft und den immer noch erhöhten Energie- und Rohstoffpreisen.

Deutlich nach oben geht es für den japanischen Yen. Zu Dollar und Euro betragen die Kursgewinne am Mittag jeweils 1,5 Prozent. Auslöser sind Bemerkungen aus der japanischen Notenbank. Notenbankchef Kazuo Ueda sagte am Donnerstag vor dem Parlament, ab dem Jahreswechsel werde der Umgang mit der Geldpolitik schwieriger werden. Nur einen Tag zuvor hatte sich Vizechef Ryozo Himino Gedanken über die Folgen eines Abschieds von den jahrelangen Negativzinsen gemacht. Darüber hinaus wurde ein Besuch von Notenbankchef Ueda bei Regierungschef Fumio Kishida bekannt, bei dem es um geldpolitische Belange ging.

Die Geldpolitik der japanischen Zentralbank ist seit längerem viel lockerer als die Ausrichtung anderer grosser Notenbanken. Der Yen steht deshalb an den Finanzmärkten beständig unter Druck.

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