Inflation in Japans Hauptstadt hat sich im Februar wahrscheinlich beschleunigt

Die Kerninflation der Verbraucher in Japans Hauptstadt hat sich im Februar wahrscheinlich wieder beschleunigt und das 2%-Ziel der Zentralbank überschritten. Dies ergab eine Reuters-Umfrage unter Ökonomen und deutet darauf hin, dass die Bedingungen für die Abschaffung der Negativzinsen in greifbare Nähe rücken.

Der Kern-Verbraucherpreisindex (CPI) in Tokio, ein Frühindikator für die landesweite Entwicklung, dürfte im Jahresvergleich um 2,5% gestiegen sein, so der Median der am Freitag veröffentlichten Prognose von 17 Ökonomen.

Dies würde auf einen Anstieg von 1,6% im Januar folgen, als der Preisanstieg unter die 2%-Marke der Bank of Japan sank und damit den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren erreichte.

"Es wird erwartet, dass sich die Dynamik des Preisanstiegs bei Nahrungsmitteln verlangsamt, während der Rückgang der Energiepreise im Jahresvergleich geringer ausfallen dürfte als im Januar, da die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung des Preisanstiegs teilweise nachlassen", sagte Shunpei Fujita, ein Wirtschaftswissenschaftler bei Mitsubishi UFJ Research and Consulting.

Japans Kerninflation im Januar verlangsamte sich den dritten Monat in Folge, blieb aber mit 2,0% auf dem Zielwert der BOJ. Da die Inflation seit über einem Jahr über 2% liegt, erwarten viele Marktteilnehmer, dass die BOJ ihre Negativzinspolitik im April beenden wird.

Der Gouverneur der BOJ, Kazuo Ueda, sagte jedoch am Donnerstag, es sei noch zu früh, um zu erklären, dass das nachhaltige Inflationsziel von 2% erreicht sei.

Unterdessen erwarteten Ökonomen, dass die Ausgaben der privaten Haushalte im Januar den stärksten Rückgang im Jahresvergleich seit Juli letzten Jahres aufweisen werden, was die Auswirkungen des Rückgangs der Reallöhne widerspiegelt.

Die Ausgaben der privaten Haushalte dürften im Januar um 4,3% gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken, aber um 0,4% gegenüber dem Vormonat gestiegen sein, so die Umfrage.

Die befragten Ökonomen schätzten auch, dass Japans Leistungsbilanz im Januar mit einem Defizit von 330,4 Milliarden Yen (2,20 Milliarden Dollar) zum ersten Mal seit einem Jahr wieder ins Minus fallen würde, nachdem im Dezember noch ein Überschuss von 744,3 Milliarden Yen erzielt worden war.

Die Regierung wird die Daten zum Verbraucherpreisindex für Tokio am 5. März um 8:30 Uhr japanischer Zeit (4. März um 2330 GMT) veröffentlichen. Die Daten zu den Ausgaben der privaten Haushalte werden am 8. März um 8:30 Uhr (7. März um 2330 GMT) erwartet und die Leistungsbilanzdaten werden am selben Tag um 8:50 Uhr (2350 GMT) veröffentlicht.

($1 = 150,3400 Yen)