FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro hat am Mittwoch zum Dollar ein wenig nachgegeben. Am späten Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0821 US-Dollar. Dies ist etwas weniger als am Morgen.

Derweil hat sich die jüngste Franken-Schwäche im Handelsverlauf nochmals etwas verstärkt. So notiert das Euro/Franken-Paar aktuell bei 0,9808. Zuvor war das Paar bis auf 0,9822 geklettert, einem Niveau, das es seit Mai 2023 nicht mehr gesehen hatte. Der US-Dollar kostet 0,9063 Franken. Solche Kurse hat das Währungspaar letztmals im November vergangenen Jahres gesehen.

Nach Ansicht von UBS-Devisenexperte Thomas Flury ist die Schwäche des Franken limitiert. Euro/Franken könne durchaus noch die Parität erreichen. "Darüber ist aber die Luft dünn", sagt Flury. Denn auch die EZB bereite den Markt auf eine Zinssenkung vor.

Thomas Heller, CIO der Frankfurter Bankgesellschaft relativiert. Der Franken sei immer noch sehr stark auch immer noch höher als vor einem Jahr. Ein Teil der "Frankenschwäche" sei daher eine Gegenbewegung der ausgeprägten Frankenstärke zuvor.

Die verbesserte Wirtschaftsstimmung in der Eurozone stützte den Euro nicht nachhaltig. Der von der Europäischen Kommission erhobene Economic Sentiment Indicator war im März stärker als erwartet gestiegen. In fast allen wichtigen Sektoren verbesserte sich die Stimmung, ausser in der Bauwirtschaft. In den USA wurden keine wichtigen Daten veröffentlicht.

Erholung beim Yen

Der Yen legte zu anderen wichtigen Währungen zu. Japans Finanzminister Shunichi Suzuki stütze ihn mit Interventionsdrohungen. "Wir werden mutige Massnahmen gegen übermässige Bewegungen ergreifen, ohne irgendwelche Optionen auszuschliessen", sagte er. Der Dollar fiel vorübergehend bis auf 151,03 Yen. Zuvor hatte er zeitweise noch 151,97 Yen gekostet. Damit war der Dollar zum Yen auf den höchsten Stand seit 1990 gestiegen.

Ökonomen begründen die jüngste Schwäche des Yen vor allem mit der Erwartung, dass die Geldpolitik der japanischen Notenbank Bank of Japan (BoJ) auf absehbare Zeit locker bleiben wird. In diese Richtung hatte sich unlängst auch ein ranghoher Notenbanker geäussert.

Die schwedische Nationalbank Riksbank öffnete am Morgen die Tür für eine mögliche Zinssenkung. Sie stellte für Mai eine Lockerung der Geldpolitik in Aussicht und gab damit der von einer Rezession geplagten schwedischen Wirtschaft Hoffnung. Die schwedische Krone schwächte sich nach der Entscheidung zwischenzeitlich zu anderen bedeutenden Währungen ab.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85768 (0,85846) britische Pfund und 163,52 (164,40) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2192 Dollar gehandelt. Das waren 14 Dollar mehr als am Vortag./jsl/la/he