Genf (Reuters) - Die Welthandelsorganisation (WTO) kappt ihre Prognose für den globalen Handel in diesem Jahr.

Das Volumen im Warenhandel dürfte nur noch um 2,6 Prozent zulegen und nicht mit den bisher veranschlagten 3,3 Prozent, wie die WTO am Mittwoch in Genf mitteilte. Für 2025 rechnet die Organisation auch wegen des abebbenden Inflationsdrucks mit 3,3 Prozent Wachstum. Im vorigen Jahr hatte es einen Rückgang um 1,2 Prozent gegeben - dies war erst das dritte Minus seit Gründung der WTO 1995. In der Corona-Pandemie 2020 schrumpfte der Welthandel um fünf Prozent und während der globalen Finanzkrise 2009 um gut zwölf Prozent.

Die WTO warnte vor den Risiken einer Fragmentierung des Handels aufgrund geopolitischer Spannungen, zunehmendem Protektionismus und einer sich verschärfenden Nahostkrise. Der Gaza-Krieg führte bereits zu Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer. Dies sorgte dafür, dass Schiffe und damit der Handel zwischen Europa und Asien ungelenkt wurden. WTO-Chefökonom Ralph Ossa sieht nach eigenen Angaben Hinweise auf eine Fragmentierung des Handels, nicht aber auf eine Deglobalisierung. Das Handelswachstum setze fort, sei jedoch langsamer als in den 1990er Jahren. Die WTO erklärte, die Risiken für ihre Prognose für 2024 seien eher nach unten gerichtet. Die Prognosespanne liege zwischen minus 1,6 Prozent und plus 5,8 Prozent liege.

(Bericht von Philip Blenkinsop, geschrieben von Klaus Lauer; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)