GESAMT-ROUNDUP: Sorgen um Konjunktur wachsen - EZB hält dennoch an Kurs fest

FRANKFURT - Europas Währungshüter halten sich angesichts eingetrübter Konjunkturaussichten alle Optionen offen. Die Unsicherheit über die künftige wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum sei gestiegen, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt. "Die Liste ist ziemlich lang." Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession beurteile der EZB-Rat jedoch als gering.

USA: Frühindikatoren fallen wie erwartet

WASHINGTON - In den USA ist der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Dezember wie erwartet gefallen. Er sank zum Vormonat um 0,1 Prozent, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Mittel damit gerechnet. Im Vormonat war der Indikator um 0,2 Prozent gestiegen.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf tiefstem Stand seit rund 50 Jahren

WASHINGTON - In den USA zeigt sich der Arbeitsmarkt trotz der teilweisen Schließung von Regierungsbehörden in einer ungewöhnlich robusten Verfassung. In der vergangenen Woche ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend auf den tiefsten Stand seit etwa 50 Jahren gesunken.

DAVOS/Altmaier: 'Shutdown' in den USA lähmt die Zusammenarbeit

DAVOS - Der teilweise Regierungsstillstand in den USA lähmt nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die internationale Zusammenarbeit. "Es gab ja schon öfter einen "Shutdown." Was mich aber besorgt, ist die zunehmende Polarisierung der politischen Debatte in den USA", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Davos. Dies führe dazu, dass die USA als außenpolitischer Partner in vielen Bereichen inhaltlich derzeit nicht zur Verfügung stehen, "weil sie durch ihre innenpolitischen Probleme sehr stark absorbiert sind".

DAVOS/Altmaier: Brexit ist 'eine Frage von Machen'

DAVOS - Im Ringen um einen geordneten Brexit hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Notwendigkeit von schnellen Fortschritten betont. "Es ist weniger eine Frage von Glauben oder Hoffen, sondern von Verhandeln und Machen", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Davos. "Wir befinden uns in einer kritischen Phase. Es ist noch nichts verloren, aber es ist noch nicht klar, wie dieser Prozess ausgehen wird."

DAVOS/Star-Ökonom Shiller: Lasst Trump seine Mauer haben

DAVOS - Im US-Haushaltsstreit hat der amerikanische Star-Ökonom Robert Shiller die Demokraten zu Nachgiebigkeit gegen Präsident Donald Trump aufgefordert. "Im Sinne eines Kompromisses: Lasst ihn seine Mauer haben, und dann sehen wir, wie es läuft", sagte Shiller der Deutschen Presse-Agentur in Davos. "Und ich vermute, sie wird keine große Auswirkung auf illegale Einwanderung haben."

Europaparlamentarier kategorisch gegen Änderung des Brexit-Vertrags

BRÜSSEL - Die Brexit-Beauftragten des Europaparlaments lehnen Zugeständnisse der Europäischen Union beim Austrittsvertrag mit Großbritannien kategorisch ab. Dies gelte insbesondere für die in London umstrittene Garantie für eine offene Grenze in Irland, erklärten die Parlamentarier am Donnerstag. "Ohne eine solche "wetterfeste" Backstop-Versicherung wird das Europäische Parlament dem Austrittsvertrag nicht zustimmen."

ROUNDUP: Guaidó gegen Maduro: Wer wird sich in Venezuela durchsetzen?

CARACAS - Nachdem sich Venezuelas Parlamentschef Juan Guaidó zum Interims-Präsidenten erklärt hat, spitzt sich der Machtkampf in dem südamerikanischen Land zu. Staatschef Nicolás Maduro sprach von einem Staatsstreich und warf den USA vor, eine Marionettenregierung einsetzen zu wollen. Sowohl im Land selbst wie auch international werden jetzt die politischen Fronten deutlich sichtbar.

ROUNDUP: Unternehmensstimmung in Eurozone fällt auf Fünfeinhalbjahrestief

LONDON - Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich zu Jahresbeginn weiter verschlechtert. Wie das Forschungsinstitut Markit am Donnerstag in London mitteilte, fiel der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex im Januar auf den tiefsten Stand seit fünfeinhalb Jahren. Der Indikator, der auf einer Unternehmensumfrage basiert, fiel im Monatsvergleich um 0,4 Punkte auf 50,7 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit Juli 2013. Analysten hatten im Mittel mit einem Anstieg auf 51,4 Punkte gerechnet.

Barnier: Bewegen sich Briten nicht, gibt es einen chaotischen Brexit

BRÜSSEL - Sollte sich das britische Parlament weiter lediglich gegen einen chaotischen Brexit aussprechen, wird es nach Einschätzung des EU-Unterhändlers Michel Barnier genau einen solchen geben. "Wenn sich nichts bewegt, wenn keine positiven Vorschläge auf den Tisch gelegt werden, dann werden wir mehr oder minder holprig oder wie bei einem Unfall auf den No Deal zum 30. März zusteuern", sagte er am Donnerstagmorgen im Deutschlandradio.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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