RAVENSBURG (dpa-AFX) - Die "Schwäbische Zeitung" schreibt zu Boris Johnson/Brexit:

"Knapp zwei Minuten brauchte der britische Premier Boris Johnson, um die Botschaft des möglichen "No Deal" an die Europäische Union, seine Landsleute und vor allem an die Brexit-Fans zu bringen. Letztendlich geht es nun um Schadensbegrenzung, wenn jetzt noch um eine Einigung gerungen wird. Doch es ist schwierig zu beurteilen, was der Exzentriker Johnson überhaupt will oder gar plant. Er bastelt sich seine Wahrheit in einer Art und Weise, dass angenommen werden könnte, er sei bei US-Präsident Donald Trump in die Lehre gegangen, wenn es darum geht, Behauptungen, Lügen, Realität und Mythen in einem politischen Konzept aufgehen zu lassen. Wo Großbritannien und die EU stehen, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. EU-Chefunterhändler Michel Barnier will in London an einer Lösung in allerletzter Minute arbeiten. Johnson, der alle Schuld Brüssel zuschanzt, wird reden müssen. Denn sonst brechen seine ganzen Erzählungen für jeden klar erkennbar - auch in seinem Lager - in sich zusammen."/be/DP/men