Williams sagt, die Zentralbank könnte mit Zinserhöhungen fertig sein

Der Präsident der Federal Reserve Bank of New York, John Williams, sagte am Freitag, dass die Zentralbank möglicherweise keine Zinserhöhungen mehr vornehmen wird, da der Inflationsdruck zwar immer noch hoch ist, sich aber wieder auf das offizielle Ziel von 2% zubewegt.

"Meine derzeitige Einschätzung ist, dass wir uns auf oder nahe dem Höchststand des Zielbereichs für den Leitzins befinden", sagte Williams in einem Redetext. "Ich gehe davon aus, dass wir noch einige Zeit einen restriktiven geldpolitischen Kurs beibehalten müssen, um das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage vollständig wiederherzustellen und die Inflation wieder auf das gewünschte Niveau zu bringen.

Aber Williams merkte an, dass die Unsicherheit über die Zukunft nach wie vor groß ist und dass "wir uns bei unseren Entscheidungen wie immer von den Daten leiten lassen und unsere Ziele fest im Blick haben."

Williams' Kommentare waren seine ersten seit der Sitzung des Federal Open Market Committee in der vergangenen Woche, bei der die Beamten ihren Zielsatz für den Tagesgeldsatz zwischen 5,25% und 5,5% beibehielten und eine weitere Zinserhöhung vor Jahresende in Aussicht stellten.

Auf dieser Sitzung wurden auch die Wachstums- und Beschäftigungsprognosen angehoben und es wurde angedeutet, dass die Zinssätze im Vergleich zur letzten Runde der formellen Prognosen im Juni länger erhöht bleiben würden.

Die Beamten der US-Notenbank konnten ihre sehr aggressive Zinserhöhungskampagne aufgrund des nachlassenden Inflationsdrucks in den letzten Monaten verlangsamen.

Am Freitag meldete die Regierung, dass der Kernpreisindex für die persönlichen Konsumausgaben, der die Kosten für Nahrungsmittel und Energie ausklammert, im August um 3,9% gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen ist, nachdem er im Juli noch um 4,3% zugenommen hatte. Im Jahresvergleich lag der Anstieg des gesamten PCE-Preisindex bei 3,5%, verglichen mit einem Anstieg von 3,4% im Juli.

"Obwohl die Inflation gegenüber dem Höchststand im letzten Jahr zurückgegangen ist, ist sie immer noch zu hoch", sagte Williams und fügte hinzu: "Preisstabilität ist das Fundament, auf dem unser wirtschaftlicher Wohlstand und unsere Stabilität stehen."

Williams sagte in seinen Ausführungen, dass er davon ausgeht, dass die Inflation im Jahr 2025 auf 2% zusteuert. In diesem Jahr werde sie bei 3,25% liegen und im nächsten Jahr auf 2,5% sinken.

Was die Einstellung von Arbeitskräften angeht, so sagte der Zentralbanker, dass sich der Beschäftigungssektor besser ausbalanciert. Verglichen mit der aktuellen Arbeitslosenquote von 3,8% glaubt er, dass die Arbeitslosenquote im nächsten Jahr auf etwas über 4% steigen wird. An der Wachstumsfront sagte er, er sehe das Bruttoinlandsprodukt im nächsten Jahr bei 1,25%.