Washington/Zürich (Reuters) - Die USA haben die Schweiz von einer Beobachtungsliste für mögliche Wechselkursmanipulationen gestrichen.

Genau wie Südkorea sei die Schweiz von der Liste genommen worden, weil sie in zwei aufeinanderfolgenden Überwachungszeiträumen nur in einem Bereich einen kritischen Schwellenwert überschritt, wie es in dem in der Nacht auf Mittwoch veröffentlichten halbjährlichen Währungsbericht des US-Finanzministeriums für die vier Quartale bis Juni 2023 hieß. Um auf der Liste zu stehen, muss ein Land bei zwei der insgesamt drei Kriterien - Handelsüberschuss mit den USA, globaler Leistungsbilanzüberschuss und Fremdwährungskäufe - Schwellenwerte überschreiten.

Die Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hatte die Schweiz Ende 2020 aufgrund ihrer Währungsinterventionen zum Währungsmanipulatoren erklärt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) stemmte sich jahrelang mit Fremdwährungskäufen gegen eine übermäßige Aufwertung des in Krisenzeiten als sicherer Hafen gefragten Frankens. Wegen der anziehenden Inflation vollzog die Notenbank aber im Juni 2022 einen Schwenk in ihrer Geldpolitik und ließ darauf die Ära der Negativzinsen hinter sich. Dem US-Finanzministerium zufolge stehen gegenwärtig Deutschland, China, Vietnam, Malaysia, Singapur und Taiwan auf der US-Beobachtungsliste.

Die SNB erklärte auf Anfrage, sie habe den Bericht über die Währungspolitik der wichtigsten US-Handelspartner zur Kenntnis genommen. "Zusammen mit den Schweizer Behörden steht die SNB weiterhin in Kontakt mit den US-Behörden, um die wirtschaftliche Lage und die Geldpolitik der Schweiz zu erläutern. Wir begrüßen diese fortlaufenden Diskussionen."

(Bericht von David Lawder und Oliver Hirt, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)