Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Eurozone-Inflation steigt im Mai auf 2,6 Prozent

Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Mai etwas stärker gestiegen als erwartet. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich in der Gesamtrate auf 2,6 (Vormonat: 2,4) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Rate von 2,5 Prozent vorhergesagt. Die Europäische Zentralbank (EZB) peilt mittelfristig eine Inflationsrate von knapp 2 Prozent an. Der Einlagensatz der EZB liegt aktuell bei 4,00 Prozent. Analysten rechnen damit, dass die EZB ihre Zinsen in der nächsten Woche um 25 Basispunkte senken wird.

KfW: EZB bleibt auf Kurs für Zinssenkung

Die KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib sieht die Europäische Zentralbank (EZB) auf Kurs für eine Zinssenkung in der nächsten Woche. "Die europäische Inflation hat sich im Mai wieder etwas beschleunigt. Die aktuellen Daten zur Verbraucherpreisentwicklung sind die letzten vor der nahenden Ratssitzung der EZB und stehen deshalb im Fokus der Aufmerksamkeit. Trotz des Anziehens des Inflationstempos wird die EZB mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit als erste der großen Zentralbanken mit Zinssenkungen starten", erklärt die Expertin.

Frankreichs HVPI-Inflation steigt im Mai auf 2,7 Prozent

Die französische Inflation hat sich im Mai verstärkt. Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Jahresteuerung stieg auf 2,7 (Vormonat: 2,4) Prozent, wie das Statistikamt in einer ersten Veröffentlichung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten eine Jahresrate von 2,7 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,2 Prozent. Die Prognose hatte auf 0,2 Prozent gelautet.

Frankreichs Wirtschaft wächst im ersten Quartal um 0,2 Prozent

Die französische Wirtschaft hat im ersten Quartal 2024 ein leichtes Wachstum verzeichnet, wobei die steigenden Ausgaben der privaten Haushalte dazu beitrugen, die Belastung durch den schwächelnden Außenhandel auszugleichen. Wie die nationale Statistikbehörde in einer zweiten Mitteilung mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die erste Schätzung vom 30. April wurde damit bestätigt.

IAB-Arbeitsmarktbarometer sinkt im Mai

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist im Mai gesunken. Mit einem Minus von 0,8 Punkten liegt der Frühindikator des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) jetzt mit 99,8 Punkten unter dem neutralen Wert von 100. Nach drei Anstiegen in Folge fällt auch das European Labour Market Barometer wieder. Mit einem Rückgang von 0,7 Punkten auf 99,8 Punkte liegt es nun ebenfalls leicht im negativen Bereich.

Türkische Wirtschaft wächst im ersten Quartal stärker

Die türkische Wirtschaft ist im ersten Quartal 2024 schneller gewachsen, was darauf hindeutet, dass die straffe Geldpolitik zur Eindämmung der galoppierenden Inflation noch keine dämpfende Wirkung hat. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, wie offizielle Zahlen zeigten. Dies ist eine Beschleunigung gegenüber Ende 2023 und der zweitstärkste Anstieg in knapp zwei Jahren. Ökonomen hatten mit einer etwas schnelleren Wachstumsrate für das Quartal gerechnet, so der Konsens der von FactSet bereitgestellten Schätzungen.

IfW: EU-Zölle gegen China leiten Handel für fast 4 Milliarden Dollar um

Sollte die EU die Importe chinesischer Elektroautos wie gemutmaßt mit 20 Prozent besteuern, hätte dies nach Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) spürbare Auswirkungen auf den bilateralen Handel und die Produktion in Europa. Die Menge importierter E-Autos aus China würde demnach um 25 Prozent zurückgehen. Umgerechnet auf die fast 500.000 Fahrzeuge, die 2023 importiert wurden, entspreche dies schätzungsweise 125.000 Stück im Wert von fast 4 Milliarden US-Dollar.

Baerbock unterstützt mögliche EU-Zölle gegen China

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Pläne der EU verteidigt, Anti-Dumping-Zölle auf chinesische E-Autos zu erheben. Zwar seien weder Handelskonflikte noch extreme Zölle im deutschen Interesse. "Aber Wegducken und Ausblenden von Realitäten rettet einen ebenso wenig", sagte Baerbock dem Handelsblatt in einem Interview. Wenn man deutsche und europäische Interessen schützen wolle, dann könne man nicht die Augen davor verschließen, wenn andere mit unfairen Methoden spielten. "Wenn es grobe Fouls gibt, dann müssen wie beim Fußball auch die Konsequenzen gezogen werden. Sonst verliert man", erklärte Baerbock.

Bundesregierung erlaubt Einsatz deutscher Waffen auf russischem Gebiet

Die Bundesregierung erlaubt der Ukraine den Einsatz deutscher Waffen gegen militärische Ziele in Russland. Zuvor hatten bereits die USA, Frankreich und der Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg den begrenzten Einsatz westlicher Waffen auf russischem Gebiet durch die Ukraine befürwortet. Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte, dass die Ukraine das völkerrechtlich verbriefte Recht habe, sich gegen Angriffe zu wehren. Bis vor wenigen Tagen hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sich dazu zurückhaltend geäußert und darauf verwiesen, dass man eine Eskalation und einen Krieg zwischen Russland und der Nato vermeiden wolle.

+++ Konjunkturdaten +++

Italien/Verbraucherpreise Mai vorl. +0,2% gg Vm, +0,8% gg Vj

DJG/DJN/apo

(END) Dow Jones Newswires

May 31, 2024 07:30 ET (11:30 GMT)