ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski sieht keine zwingende Notwendigkeit für die Europäische Zentralbank (EZB), die Markterwartungen baldiger Zinssenkungen zu korrigieren. "Die Ironie des derzeitigen Marktgeschehens besteht darin, dass es tatsächliche Zinssenkungen weniger dringend macht", schreibt Brzeski ins einem Ausblick auf die Ratssitzung am 24./25. Januar. Die Finanzierungsbedingungen hätten sich seit Anfang Dezember gelockert und damit genau das bewirkt, was Zinssenkungen eigentlich bewirken sollten: Sie hätten das Wachstum gestützt, aber auch die Inflationsrisiken in die Höhe getrieben. "Je aggressiver der Markt künftige Zinssenkungen einpreist, desto weniger notwendig und wahrscheinlich sind diese Senkungen", meint Brzeski. Die EZB müsse im aktuellen Umfeld nur die Datenabhängigkeit ihrer Politik betonen.

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January 17, 2024 03:56 ET (08:56 GMT)