Die Europäische Zentralbank (EZB) braucht nach Aussage des ehemaligen EZB-Ratsmitglieds und jetzigen Commerzbank-Aufsichtsratsvorsitzenden Jens Weidmann und des Commerzbank-Chefvolkswirts Jörg Krämer keine große Bilanz. "Die EZB sollte schrittweise zu einer Bilanz zurückkehren, mit der sie dem Bankensystem nur so viel Guthaben bereitstellt, wie es zu seinem Funktionieren benötigt", schrieben sie in einem Gastkommentar für die Welt am Sonntag. Ein kluger Mix aus Refinanzierungsgeschäften verschiedener Laufzeiten bei einem vollständigen Abbau der Anleihebestände könne dazu beitragen, das passende Bilanzvolumen herauszufinden.

Weidmann und Krämer zufolge könnten sich die Banken so nach und nach wieder an eine Welt ohne üppige Überschussliquidität gewöhnen. "Das erhöht dann auch die Disziplin der Marktkräfte im Finanzwesen. Mehr als ein Jahrzehnt nach der Finanzkrise ist es an der Zeit, dass die EZB mehr Normalität wagen."

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January 15, 2024 08:02 ET (13:02 GMT)