Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Händler und Analysten blicken voraus auf eine verkürzte Woche, denn der höchste Feiertag der Christenheit steht vor der Tür. Vielleicht steht ja der eine oder andere auch schon zu seinen Ehren auf der Autobahn im Stau? Deshalb ist es vielleicht nicht ganz schlecht, dass in der Woche vor Ostern - denn Ostersonntag (und nicht Heiligabend) ist der wichtigste christliche Feiertag - nicht so viel los ist. Ein paar Termine immerhin verdienen es, erwähnt zu werden:


Deutsche Arbeitslosenzahl steigt im März um 10.000 

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland dürfte im März erneut leicht gestiegen sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass ihre Zahl gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 10.000 zugenommen hat, nachdem sie sich im Februar um 11.000 erhöht hatte. Die Arbeitslosenquote wird unverändert bei 5,9 Prozent gesehen. Obwohl die deutsche Wirtschaftsleistung im ersten Quartal vermutlich erneut sinken wird, zeigt sich der Arbeitsmarkt weiterhin robust. Das ist grundsätzlich gut für den Konsum, lässt aber zugleich kräftige Lohnzuwächse erwarten, die die Aufmerksamkeit der Europäischen Zentralbank (EZB) auf sich ziehen. Die Daten werden am Donnerstag (9.55 Uhr) veröffentlicht.


Erste europäische Inflationszahlen für März 

Die Euroraum-Inflation ist noch nicht ganz auf der letzten Meile auf ihrem Weg zur Marke von 2 Prozent. Aber mühsamer wird der Weg schon jetzt: Im Februar lag die Inflation um 2,6 (Januar: 2,8) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit erstmals seit langem nicht niedriger als von Analysten erwartet.

Jetzt kommen die ersten nationalen Inflationszahlen für März: Für Frankreich (Veröffentlichung Freitag, 8.45 Uhr) wird laut Factset-Konsens erwartet, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von nur noch 2,8 (Januar: 3,2) Prozent gestiegen ist. Für Italien (Freitag, 11.00 Uhr) wird dagegen ein Anstieg der HVPI-Teuerung auf 1,4 (0,8) Prozent erwartet. Deutsche und Euroraum-Daten kommen erst nach dem höchsten Feiertag.


   PCE-Inflation in den USA steigt leicht - Kernteuerung unverändert 

Nachdem die US-Notenbank signalisiert hat, dass sie sich vorerst weiter auf Zinssenkungskurs sieht (drei Zinssenkungen in diesem Jahr), werden die Daten zur Entwicklung der persönlichen Konsumausgaben (PCE) und ihres Preisindex (PCE-Deflator) im Februar vielleicht mit nicht ganz so viel Spannung wie sonst erwartet. Denn die Fed dürfte diese Zahlen bereits grob kennen. Gleichwohl sei hier gesagt: Analysten erwarten laut Factset-Konsens, dass der PCE-Deflator mit einer Jahresrate von 2,5 (Januar: 2,4) Prozent gestiegen ist. Die Jahreskernrate wird dagegen unverändert bei 2,8 Prozent gesehen. Das Bureau of Economic Analyses (Bea) wird die Daten am Freitag (13.30 Uhr) veröffentlichen.

Außerdem kommen in der Woche die Zinsentscheidung der schwedischen Riksbank (Mittwoch, 9.30 Uhr), die deutschen Einzelhandelsumsätze für Februar (Donnerstag, 8.00 Uhr) sowie die Daten zu Geldmenge und Kreditvergabe im Euroraum im Februar (Donnerstag, 10.00 Uhr).

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March 22, 2024 10:17 ET (14:17 GMT)