FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag über 1,08 US-Dollar gestiegen. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung bis zu 1,0810 Dollar. Im frühen Handel hatte der Euro noch rund einen halben Cent niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0765 Dollar festgesetzt.

Die am Vormittag veröffentlichte Umfrage des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bewegte den Markt kaum. Die Konjunkturerwartungen der befragten Finanzmarktexperten verbesserte sich ein wenig. Insgesamt bleiben die Befragten aber pessimistisch. Gleichzeitig trübte sich die Lagebeurteilung deutlich ein. "Die Perspektive für die deutsche Wirtschaftsentwicklung bleibt getrübt", kommentierte Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba. "Unabhängig davon wird die EZB am Donnerstag die Leitzinsen wohl weiter erhöhen."

Das britische Pfund hat unterdessen zu Euro und Dollar zugelegt. Neue Zahlen vom Arbeitsmarkt deuten auf eine anhaltend robuste Entwicklung hin. Die Arbeitslosigkeit ging überraschend zurück, die Beschäftigung stieg in absoluten Zahlen auf Rekordniveau und die Löhne legten ohne Berücksichtigung der Inflation kräftig zu. Die britische Notenbank könnte daher unter Druck geraten, ihre bereits straffe Geldpolitik zu verschärfen.

Am Nachmittag blicken die Marktteilnehmer über den Atlantik. In den USA veröffentlicht die Regierung am Nachmittag Inflationsdaten für den Monat Mai. Es wird mit einem weiteren Rückgang der hohen Inflation gerechnet. Die Entwicklung hat großen Einfluss auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed, von der am Mittwoch eine Zinspause erwartet wird. Nach kräftigen Anhebungen um insgesamt fünf Prozentpunkte seit März 2022 dürfte die Fed ihren Leitzins vorerst stabil halten, erwarten viele Fachleute./jsl/bgf/jha/