FRANKFURT (Dow Jones)--Die Inflationsentwicklung im Euroraum verläuft nach Einschätzung von EZB-Vizepräsident Luis de Guindos etwas günstiger als von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet. "In jüngster Zeit gab es bei der Inflation eher positive Überraschungen. Meine persönliche Einschätzung ist, dass sie etwas niedriger ausfällt als zuletzt von uns prognostiziert", sagte De Guindos der Wochenzeitung Zeit unter Verweis auf die im Dezember veröffentlichte Prognose, dass die Teuerung in der zweiten Jahreshälfte 2025 den Zielwert von 2 Prozent erreichen dürfte.

Schwächer als prognostiziert könnte nach Einschätzung des EZB-Vizepräsidenten auch das Wachstum ausfallen. "Einige Prognoserisiken, die wir benannt hatten, sind nämlich eingetreten: Der Welthandel hat an Schwung verloren, die geopolitischen Unsicherheiten sind größer geworden, und unsere Zinserhöhungen schlagen stark und schneller als erwartet auf die Wirtschaft durch", sagte er. Daher könnte das Wachstum in der Eurozone sogar etwas unter den von der EZB prognostizierten 0,8 Prozent liegen.

Die EZB veröffentlicht im März neue Stabsprojektionen.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/brb

(END) Dow Jones Newswires

January 31, 2024 07:04 ET (12:04 GMT)