FRANKFURT (Dow Jones)--Wie bei vielen anderen Vermögenverwaltern und Marktstrategen ist man auch bei Blackrock Investment Institute (BII) skeptisch beim Blick auf die Markterwartungen vor den Notenbanksitzungen. Kapitalmarktstrategin Ann-Katrin Petersen zu den anstehenden Aussagen von Jerome Powell und Christine Lagarde: "Sie dürften bei ihrer Kommunikation darauf bedacht sein, die bereits weit gelaufenen Markterwartungen früher und schneller Zinssenkungen einzufangen".

Der Markt traue sowohl EZB als auch Fed 2024 Zinssenkungen von knapp 150 Basispunkten zu - dies entspräche etwa sechs Zinssenkungen von je 25 Basispunkten. Das wäre "eine Verdreifachung im Vergleich zu Ende Oktober, als im Euroraum Senkungen von lediglich 50 Basispunkten für möglich gehalten wurden", betont Petersen. Die große Frage sei daher "weniger, ob, sondern wie vehement" sich Fed-Chef Powell und EZB-Präsidentin Lagarde gegen den Zinsoptimismus stellen werden.

Beim Blick auf die Gesamtinflation könnte 2024 zwar sogar die Preisstabilitätsmarke der EZB von 2 Prozent vorübergehend unterboten werden. "Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns in einer strukturell anderen Welt mit hartnäckig hohem unterliegenden Kostendruck bewegen", warnt die Expertin. Dies sei auch in den USA der Fall. Petersen glaubt daher nicht, dass die Fed die Zinsen so schnell senken wird, wie die Märkte es erwarten.

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December 12, 2023 07:39 ET (12:39 GMT)