FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch mit Verlusten geschlossen. Das Umfeld bleibt schwierig, die Anleger halten sich zurück. Die europäischen Verbraucherpreise sind im August gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent gestiegen und lagen um 9,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Befragte Volkswirte hatten Raten von 0,4 und 8,9 Prozent prognostiziert. Die Verbraucherpreise stützen die Forderungen der Falken im EZB-Rat nach einem großen Zinsschritt von gleich 75 Basispunkten auf der nächsten EZB-Sitzung. Der DAX verlor 1 Prozent auf 12.835.


   Energiekrise ohne Ende 

Zur Energiekrise gab es neue Hiobsbotschaften. Die deutlich gesunkenen Gaspreise hatten am Vortag noch gestützt, doch drohen hier neue Turbulenzen. Denn Polen muss wegen geplatzter Gaslieferverträge kurzfristig zukaufen. Auch der Einfluss der Fehlspekulation bei Wien Energie auf die Zuverlässigkeit der Lieferverträge sei noch nicht sicher und habe das Zeug, den Gasmarkt durcheinander zu bringen, hieß es im Handel. Und durch die Pumpleitung Nord Stream 1 fließt nun mindestens drei Tage lang kein Gas mehr. Eon verloren 1,2 Prozent, RWE 2,3 Prozent und Uniper 2 Prozent.

Besser hielten sich Bankenwerte. Deutsche Bank gaben zwar 0,8 Prozent nach, für Commerzbank ging es indes 2,1 Prozent nach oben. Die Branche wird grundsätzlich gestützt von der Aussicht weiter steigender Zinsen.

Die Lufthansa Group und der Reedereikonzern MSC kommen mit ihrer Offerte für ITA Airways nicht zum Zug. Die italienische Regierung hat angekündigt, exklusive Verhandlungen mit Delta Air Lines und Air France-KLM über die Privatisierung der staatlichen Fluggesellschaft zu führen. Für die Lufthansa-Aktie stellte dies indes keinen Belastungsfaktor dar. Im Gegenteil, das Papier schloss 0,5 Prozent fester.


   Hellofresh dürfte DAX verlassen 

Für Hellofresh ging es 4,3 Prozent nach unten. Hier belastete die steigende Wahrscheinlichkeit eines Abstiegs aus dem DAX, die mit dem Mittwochabend als letztem August-Handelstag feststehen dürfte. Nachfolger dürften wie erwartet Siemens Energy werden. Befesa büßten gleich 6,5 Prozent ein - hier hatte die Citigroup das Kursziel kräftig gesenkt.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          12.834,96  -1,0%    -19,20% 
DAX-Future   12.837,00  -0,8%    -18,85% 
XDAX         12.839,32  -0,6%    -18,99% 
MDAX         25.219,13  -0,7%    -28,20% 
TecDAX        2.923,71  -0,7%    -25,42% 
SDAX         11.864,53  -0,7%    -27,72% 
zuletzt      +/- Ticks 
Bund-Future     148,04    -43 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            9         31     0          3.787,3        84,0    63,9 
MDAX          19         30     1            582,6        39,3    29,2 
TecDAX         6         23     1            851,6        29,5    18,4 
SDAX          20         46     4            113,3         6,4     6,4 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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August 31, 2022 11:50 ET (15:50 GMT)