NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag nach deutlichen Verlusten vom Vortag vorerst stabilisiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete am Mittag 55,04 US-Dollar. Das waren 10 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar stieg um 11 Cent auf 52,07 Dollar.

Eine überraschend starke Preisentwicklung in China habe die Ölpreise gestützt, hiess es aus dem Handel. Die Erzeugerpreise waren im Dezember so schnell wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr gestiegen. Analysten werteten die Daten als weiteres Zeichen der Stabilisierung der chinesischen Konjunktur. Das stützt die Ölpreise weil China ein wichtiger Ölkonsument ist.

Am Vortag waren die Ölpreise noch jeweils um gut dreieinhalb Prozent gefallen. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank war dies der stärkste Einbruch seit der Einigung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) auf eine Kürzung der Fördermenge Ende November. Die angekündigte Produktionssenkung soll zu Beginn des Jahres in Kraft treten. "Es wachsen offensichtlich die Zweifel, dass es der OPEC gelingen wird, die versprochenen Produktionskürzungen weitgehend umzusetzen", erklärten die Commerzbank-Experten den jüngsten Preiseinbruch.

Ausserdem hätten Zahlen der US-Ausrüsterfirma Baker Hughes zur Anzahl der aktiven Bohrlöcher zuletzt ebenfalls auf die Preise gedrückt, hiess es aus dem Handel. Demnach ist die Zahl weltweit seit Juli 2016 um fast 20 Prozent gestiegen./jkr/tos/fbr