FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Schwächeanfall am Vortag zeigen sich die europäischen Aktienmärkte am Freitagmittag etwas erholt. Der DAX steigt um 0,2 Prozent auf 13.943 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,1 Prozent nach auf 3.818 Zähler.

Händler weisen jedoch auf optimistische Tendenzen in der Sektor-Performance hin: Denn die konjunktursensiblen Rohstoffwerte stehen vorn, während die defensiven Branchen der Versorger und Haushaltsgüter zu den Schlusslichtern gehören.

Die Nachrichtenlage ist einen Tag vor Heiligabend dünn, viele Marktteilnehmer sind bereits im Urlaub. Entsprechend fallen die Umsätze extrem gering aus: Alle 40 DAX-Mitglieder habe es bis Mittag gerade einmal auf rund 380 Millionen Umsatz gebracht, grob ein Fünftel des normalen Umsatzes.


   US-Preisdaten im Fokus 

Etwas geblickt wird aber noch auf die US-Konjunkturdaten vom Nachmittag. Denn selbst die dritte Lesung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) hatte am Vortag noch mit einer Aufwärtsrevision belastet. In Europa fiel das spanische BIP besser als erwartet aus. Entsprechend steigen wieder die Sorgen über Zinserhöhungen.

Im Fokus steht in den USA daher der PCE-Deflator, der als wichtiges Barometer der US-Notenbank gilt. Ihn erwarten die Volkswirte der NordLB mit einem Plus von 5,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr, in der Kernrate bei 4,6 Prozent. Die Fed strafft, wie auch die europäische Zentralbank, ihre Geldpolitik aggressiv in dem Bemühen, die Inflation zu bekämpfen.

Aus Europa steht das belgische Unternehmensvertrauen für Dezember auf der Agenda, es kann aufgrund seiner Struktur gute Hinweise auch für die konjunkturelle Tendenz ganz Eurolands liefern. Derweil gehen die Investmentbanker in London heute früher nach Hause, in Großbritannien endet der Börsenhandel bereits um 13:30 MEZ.


   Aktien auf Erholungskurs - Positive Nachrichten im Pharmasektor 

Adidas und Puma berappeln sich je rund 0,3 Prozent von Vortagsverlusten. Zalando legen sogar wieder 2,7 Prozent zu. Auch die Autowerte erholen sich etwas, VW liegen mit fast 1 Prozent Plus vorn. Den Auto-Anlegern stecken jedoch die Aussagen von Tesla-CEO Elon Musk in den Knochen, der schwierige Zeiten auch für die Automobilindustrie im kommenden Jahr erwartet.

Kurz vor Jahresultimo hat die Merck KGaA (+0,4%) mit dem US-Biopharmaunternehmen Mersana Therapeutics eine Forschungskooperation und kommerzielle Lizenzvereinbarung geschlossen. Beide Unternehmen wollen laut Mitteilung "neuartige immunstimulatorische Antikörper-Wirkstoff-Konjugate" entwickeln.

Weniger gesucht in Europa sind die Hersteller von Nahrungsmitteln und Haushaltsgütern. Nestle und Unilever geben je 0,2 Prozent ab. Der Finanzchef Nestles zeigte sich skeptisch mit Blick auf das kommende Halbjahr und erwartet es "wahrscheinlich kompliziert und schwierig". Grund ist die sinkende Kaufkraft der Konsumenten.

Die Aktie von Roche zeigen sich unverändert, positiv gesehen wird aber die Nachricht, dass die US-Tochter Genentech von der US-Gesundheitsbehörde FDA für das Krebsimmuntherapeutikum Lunsumio Genehmigungen erhalten hat.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.818,36        -0,1%       -4,93     -11,2% 
Stoxx-50                3.681,06        -0,0%       -1,70      -3,6% 
DAX                    13.942,60        +0,2%       28,53     -12,2% 
MDAX                   25.274,52        +0,7%      169,07     -28,0% 
TecDAX                  2.911,86        +0,1%        3,87     -25,7% 
SDAX                   11.896,66        +0,5%       63,96     -27,5% 
FTSE                    7.476,44        +0,1%        7,16      +1,1% 
CAC                     6.504,38        -0,2%      -13,59      -9,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,38                    +0,03      +2,56 
US-Zehnjahresrendite        3,71                    +0,03      +2,20 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Fr, 8:42  Do, 17:15   % YTD 
EUR/USD                   1,0615        +0,2%      1,0613     1,0601   -6,6% 
EUR/JPY                   140,86        +0,4%      140,72     140,21   +7,6% 
EUR/CHF                   0,9872        +0,1%      0,9886     1,0750   -4,8% 
EUR/GBP                   0,8794        -0,1%      0,8805     0,8814   +4,7% 
USD/JPY                   132,71        +0,2%      132,50     132,27  +15,3% 
GBP/USD                   1,2069        +0,3%      1,2062     1,2028  -10,8% 
USD/CNH (Offshore)        7,0008        -0,1%      6,9899     6,9979  +10,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                16.842,39        +0,3%   16.837,16  16.628,27  -63,6% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  79,20        77,49       +2,2%      +1,71  +15,2% 
Brent/ICE                  82,66        80,98       +2,1%      +1,68  +14,1% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  85,10        91,94       -7,4%      -6,84  +41,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.798,10     1.791,65       +0,4%      +6,45   -1,7% 
Silber (Spot)              23,73        23,63       +0,5%      +0,11   +1,8% 
Platin (Spot)             997,50       981,50       +1,6%     +16,00   +2,8% 
Kupfer-Future               0,00         3,75          0%          0  -14,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 23, 2022 07:04 ET (12:04 GMT)