Berlin (Reuters) - Die deutschen Importpreise sind im Mai so langsam gesunken wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr.

Sie fielen um durchschnittlich 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das war der 15. Rückgang in Folge, aber zugleich auch der geringste. Im April waren die Preise noch um 1,7 Prozent gefallen und im März um 3,6 Prozent. Von April auf Mai veränderten sich die Einfuhrpreise nicht.

Da die deutsche Wirtschaft viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen sinkende Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an. Aktuell liegt die Teuerungsrate für Verbraucher bei 2,4 Prozent.

Die Energiepreise stagnierten weitgehend. Hier kosteten die Einfuhren nur noch 0,1 Prozent weniger als im Mai 2023. Sehr stark sanken die Kosten für Erdgas mit 10,8 Prozent und Strom mit 18,2 Prozent sowie Steinkohle mit 12,6 Prozent. Dagegen verteuerten sich Mineralölerzeugnisse wie Benzin um 7,3 Prozent und Erdöl um 11,0 Prozent.

Landwirtschaftliche Güter wurden um durchschnittlich 5,8 Prozent teurer nach Deutschland eingeführt. Dabei war Rohkakao 171,2 Prozent teurer als vor einem Jahr, gegenüber dem Vormonat sanken die Preise aber um 8,4 Prozent. Die Preise für Rohkaffee zogen um 7,6 Prozent im Vergleich zum Mai 2023 an. Dagegen waren Tomaten (minus 21,4 Prozent) und Getreide (minus 5,7 Prozent) preiswerter zu haben. Konsumgüter kosteten diesmal durchschnittlich 1,3 Prozent mehr als vor Jahresfrist.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)