Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Vor dem Hintergrund der angespannten Beziehungen zwischen Washington und Peking ist US-Handelsministerin Gina Raimondo zu einem Besuch in China eingetroffen. Wie der staatliche Fernsehsender CCTV berichtete, traf sie mit ihrem chinesischen Kollegen Wang Wentao zu Gesprächen in Peking zusammen. Es sei ihm eine "große Freude, mit Ihnen einen Dialog und eine Koordinierung im Bereich Wirtschaft und Handel zu führen", sagte Wang. Nach Angaben ihres Ministeriums hofft Raimondo bei ihrem bis Mittwoch dauernden Besuch auf "konstruktive Gespräche über Fragen der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China, über die Herausforderungen, denen sich die US-Unternehmen gegenübersehen, und über Bereiche, in denen eine Zusammenarbeit möglich ist". Nach Angaben Washingtons wird sie auch in die chinesische Wirtschaftsmetropole Schanghai reisen. Die USA sind derzeit bemüht, Spannungen zwischen beiden Ländern zu entschärfen. Sowohl US-Außenminister Antony Blinken als auch US-Finanzministerin Janet Yellen statteten China kürzlich einen Besuch ab. Die Beziehungen zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt hatten sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlechtert. Dabei geht es vor allem um Handels- und Menschenrechtsfragen sowie um den Umgang mit Taiwan.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Es stehen keine relevanten Daten-Veröffentlichungen an.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.421,25  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  14.999,00  +0,1% 
Nikkei-225                32.138,00  +1,6% 
Hang-Seng-Index           18.201,16  +1,4% 
Kospi                      2.538,80  +0,8% 
Schanghai-Composite        3.109,52  +1,5% 
S&P/ASX 200                7.159,00  +0,6% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Angeführt von den chinesischen Börsen geht es an den ostasiatischen Aktienmärkten deutlich nach oben. Die Börsen in China feiern neue Erleichterungen für den Aktienhandel, zudem beruhigen sich Sorgen über die Geldpolitik in den USA etwas. Denn US-Notenbankgouverneur Jerome Powell hatte sich in Jackson Hole zwar alle Optionen offen gelassen, aber auch von einem bedächtigen Vorgehen gesprochen. Die chinesischen Behörden senkten erstmals seit 2008 die Stempelsteuer auf Aktiengeschäfte. Die Wertpapieraufsichtsbehörde plant außerdem, das Tempo der Börsengänge vorübergehend zu verlangsamen. Damit würden Gelder für die Börse frei, die anderenfalls in neue Börsengänge geflossen wären, erläutert ein Händler. Daher steigen die Titel von Wertpapierhandelshäusern in China besonders stark. Der E-Autobauer Xpeng hat eine Partnerschaft mit DiDi Global verkündet, der Kurs legt um 14,1 Prozent zu. Nach 17-monatiger Pause werden die Aktien des Krisenimmobilienkonzerns China Evergrande wieder gehandelt, der Kurs bricht um 87 Prozent ein. Die Gesellschaft hat immerhin die Verluste eingegrenzt, was Anleger aber nicht beruhigt. In Japan stützt der nachgebende Yen. Zur Dollar-Stärke heißt es, die Powell-Aussagen würden zumindest am Devisenmarkt als eher falkenhaft interpretiert. In Südkorea orientieren sich Anleger an den Aufschlägen der Wall Street. Die Hoffnung auf eine Rückkehr chinesischer Touristen treibt die Kurse von Duty-free-Läden und Kosmetikanbietern in die Höhe. Peking hatte jüngst Reisebeschränkungen für Gruppen gelockert.

US-NACHBÖRSE

Hostess Brands haben nach einem Aufschlag von 21,7 Prozent im regulären Handel anschließend weitere 2,2 Prozent zugelegt. Der Süßwarenhersteller prüft laut einem Bericht seinen Verkauf an interessierte Parteien. Startek zogen um 4,9 Prozent an. Die Beratungsgesellschaft im Bereich Arbeitsorganisation hat ein unabhängiges Komitee ins Leben gerufen, welches die Übernahmeofferte von CSP Management evaluieren soll. Am 18. Juli war ein nicht-bindendes Gebot eingegangen. CSP besitzt bereits 56 Prozent der ausstehenden Aktien. Heliogen verloren 7,5 Prozent nach der Ankündigung einer Aktienzusammenlegung im Verhältnis 35 zu eins.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut   +/- % YTD 
DJIA                34.346,96        +0,7%      247,54       +3,6% 
S&P-500              4.405,73        +0,7%       29,42      +14,8% 
Nasdaq-Comp.        13.587,15        +0,9%      123,18      +29,8% 
Nasdaq-100          14.935,82        +0,8%      119,38      +36,5% 
 
                     Freitag    Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 742 Mio    1,00 Mrd 
Gewinner               1.715         728 
Verlierer              1.133       2.174 
Unverändert              140          96 
 

Fester - Die Börsen erholten sich von den kräftigen Vortagesverlusten wieder etwas. Im Fokus stand die Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell auf dem Treffen der Notenbanker in Jackson Hole. Dieser hielt sich hinsichtlich der künftigen Geldpolitik der Fed alle Optionen offen. Jedoch wurden Einlassungen Powells zur Inflation am Markt als eher falkenhaft aufgenommen, was die Börsen kurzzeitig ins Minus drückte. Konjunkturseitig hat sich die Stimmung bei den für die US-Wirtschaft besonders wichtigen US-Verbraucher im August eingetrübt, was die Zinsspekulationen wieder etwas dämpfte und somit Aktien stützte. Gap zogen nach uneinheitlichen Zweitquartalszahlen um 7,2 Prozent an. Für Workday ging es 5,4 Prozent nach oben. Das Cloud-Unternehmen für Finanz- und Personalwesen hatte mit dem bereinigten Gewinn die Marktprognosen überboten und einen 16-prozentigen Umsatzsprung verbucht. Dagegen gaben Marvell Technology 6,6 Prozent nach. Der Ausblick auf das laufende dritte Quartal blieb hinter den Erwartungen. Affirm schossen um 28,8 Prozent nach oben, das Mietkaufunternehmen setzte mehr um als gedacht und grenzte den Verlust deutlicher als vorausgesagt ein. Hawaiian Electric knickten um 18,6 Prozent ein, nachdem der Versorger die Dividende ausgesetzt hatte. Mehr als zwei Wochen nach der Brandkatastrophe auf der Hawai-Insel Maui verklagt der Landkreis den wichtigsten örtlichen Stromversorger.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT   +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,07         +5,7        5,01        64,7 
5 Jahre                  4,44         +2,4        4,42        44,0 
7 Jahre                  4,36         +1,4        4,35        39,2 
10 Jahre                 4,23         -1,4        4,24        34,6 
30 Jahre                 4,28         -2,6        4,30        30,9 
 

Die Renditen zeigten sich uneinheitlich. Während sie am kurzen Ende weiter zulegten, gaben sie bei den Papieren mit längerer Laufzeit etwas nach. Dies passte zu den Powell-Aussagen.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Fr, 9:44 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0810        +0,1%     1,0797        1,0784   +1,0% 
EUR/JPY           158,24        +0,1%     158,11        157,38  +12,7% 
EUR/GBP           0,8579        -0,0%     0,8580        0,8568   -3,1% 
GBP/USD           1,2602        +0,1%     1,2584        1,2586   +4,2% 
USD/JPY           146,37        -0,1%     146,45        145,92  +11,6% 
USD/KRW         1.323,10        -0,4%   1.328,21      1.324,79   +4,9% 
USD/CNY           7,1826        -0,0%     7,1848        7,2891   +4,1% 
USD/CNH           7,2913        +0,1%     7,2857        7,2926   +5,3% 
USD/HKD           7,8452        +0,0%     7,8442        7,8443   +0,5% 
AUD/USD           0,6429        +0,3%     0,6408        0,6422   -5,7% 
NZD/USD           0,5919        +0,3%     0,5904        0,5912   -6,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        25.943,28        -0,4%  26.060,13     26.002,49  +56,3% 
 

Der Dollar notierte nach den Ausführungen Powells zunächst fester, kam dann aber wieder etwas zurück. Der Dollarindex stieg schließlich um 0,1 Prozent. Insgesamt wurden die Äußerungen eher falkenhaft interpretiert.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          80,05        79,83      +0,3%         +0,22   +2,2% 
Brent/ICE          84,63        84,48      +0,2%         +0,15   +2,4% 
 

Die Ölpreise legten zu. Die Preise für die Sorten WTI und Brent erhöhten sich um bis zu 1,6 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf einen Brand in einer Ölraffinerie von Marathon Petroleum in den USA, der Sorgen über einen Rückgang der weltweiten Kraftstoffvorräte weiter verstärkte.

METALLE


ETALLE          zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.915,94     1.915,35      +0,0%         +0,59   +5,1% 
Silber (Spot)      24,16        24,23      -0,3%         -0,08   +0,8% 
Platin (Spot)     947,05       947,45      -0,0%         -0,40  -11,3% 
Kupfer-Future       3,76         3,76      +0,1%         +0,00   -1,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis gab mit dem moderat festeren Dollar leicht nach. Der Preis für die Feinunze sank um 0,2 Prozent.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

WIRBELSTURM VOR AMERIKA

Angesichts eines anrückenden Tropensturms mit dem Potenzial eines Wirbelsturms warnt das US-Hurrikanwarnzentrum NHC vor "lebensbedrohlichen Sturmfluten" an der Westküste des US-Bundesstaats Florida. Tropensturm "Idalia" könnte ab Dienstag entlang der Westküste Floridas und seiner nordwestlichen Spitze "ein zunehmendes Risiko lebensbedrohlicher Sturmfluten und Winde in Orkanstärke" verursachen, erklärte das NHC. Tropensturm "Idalia" war am Sonntagabend in der Karibik mit Windgeschwindigkeiten von rund 65 Stundenkilometern unterwegs und überzog den Südosten Mexikos mit Wind und Regen.

INNENPOLITIK USA

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August 28, 2023 01:58 ET (05:58 GMT)