FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Mittwoch in einem weniger trüben Marktumfeld etwas von seinen teils starken Verlusten in den vergangenen Tagen erholt. Die Gemeinschaftswährung kostete am Vormittag bis zu 1,0992 US-Dollar. Am Mittag geht sie noch zu 1,0971 Dollar um. Anfang der Woche war der Euro mit rund 1,08 Dollar auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 gefallen.

Zum Franken wiederum gewinnt der Euro ebenfalls weiter an Boden und nähert sich bei einem Stand von 1,0178 der 1,02er Marke wieder an. Anfang der Woche war das Euro/Franken-Paar erstmals seit Aufhebung des Mindestkurses 2015 wieder unter die Parität gerutscht. Generell sorge eine gewisse Hoffnung an den Aktienmärkten dafür, dass sichere Häfen nicht ganz so stark gefragt sind wie an den Tagen zuvor. Der US-Dollar kostet im Mittagshandel 0,9277 Franken, was nur knapp unter dem Kurs vom Morgen liegt.

Nachdem sich der Euro am Dienstag zunächst stabilisiert hat, zeigt er zur Wochenmitte anhaltende Erholungstendenzen. Als sicher empfundene Währungen sind insgesamt weniger gefragt. Neben dem Schweizer Franken gehören dazu der US-Dollar und der japanische Yen. Bobachter verweisen auf die Hoffnung auf eine vorsichtige Annäherung im Ukraine-Krieg. So schliesst die Ukraine Gespräche über einen neutralen Status nicht aus, während Russland nach eigenen Angaben keinen Machtwechsel in der Ukraine anstrebt.

Die Unsicherheit an den Märkten dürfte aber hoch bleiben. Experten gehen von einem Devisenhandel mit weiter hohen Kursschwankungen aus. "Solange die Unsicherheit rund um den militärischen Konflikt und die Energiepreise hoch bleibt, dürfte auch die Volatilität an den Devisenmärkten kaum nachgeben und der Dollar als sicherer Hafen im Vorteil sein", erwartet Expertin Antje Praefcke von der Commerzbank.

Konjunkturdaten, die aufgrund des Ukraine-Kriegs derzeit ohnehin in den Hintergrund rücken, stehen am Mittwoch nur wenige an. Produktionszahlen aus der italienischen Industrie enttäuschten am Vormittag. In den USA steht am Nachmittag der Jobbericht "Jolts" auf dem Programm, der Auskunft über die offenen Stellen am Arbeitsmarkt gibt.

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