FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Dienstag nach teils deutlichen Verlusten an den Tagen zuvor etwas zugelegt. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0911 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Am Vortag war der Euro mit rund 1,08 Dollar auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 gefallen.

Auch zum Franken hat der Euro ein klein wenig Boden gutgemacht. Das EUR/CHF-Währungspaar notiert mit 1,0105 aber weiterhin nur wenig über der Parität. In der Nacht auf Montag war der Kurs bekanntlich erstmals seit sieben Jahren unter die psychologisch wichtige Marke gefallen. Das USD/CHF-Paar wurde zuletzt bei 0,9263 gehandelt (Vorabend: 0,9262).

Marktteilnehmer erklärten die leichte Erholung des Euro vor allem mit dem weitgehenden Ausbleiben neuer schlechter Nachrichten aus der Ukraine. Diese hatten den Euro zuletzt stark belastet. Als sicher empfundene Währungen wie der Dollar oder der Schweizer Franken waren am Dienstag etwas weniger stark gefragt, nachdem sie in den vergangenen Tagen starken Zulauf erhalten hatten.

Der Euro hatte zuletzt auch nachgegeben, da noch unklar ist, wie die EZB auf die wachsenden Inflationsgefahren reagiert. Der Krieg hat die Preise für Energie- und Rohstoffe deutlich weiter nach oben getrieben. Gleichzeitig wird das Wirtschaftswachstum durch die Entwicklung belastet. "Aber es ist zu befürchten, dass die EZB die Konjunkturrisiken, die vom Ukraine-Krieg und den Sanktionen gegen Russland ausgehen, stärker gewichtet und die Inflationsrisiken herunterspielt", erwartet You-Na Park-Heger, Analystin bei der Commerzbank.

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