Zürich (awp) - Die Risiken auf dem Schweizer Immobilienmarkt haben sich gemäss dem UBS-Immobilienblasenindex im ersten Quartal 2016 ein wenig verringert. Der Index sank gegenüber dem Vorquartal um 0,03 Punkte auf 1,38. Damit notiert er allerdings weiterhin im von der UBS als Risikozone definierten Bereich.

Auslöser für den Rückgang seien stagnierende nominale Eigenheimpreise, eine Abnahme der Nachfrage nach Eigentumswohnungen als Investitionsobjekte und ein tieferes Kreditvolumenwachstum, teilt die UBS am Mittwoch mit. So sei das Vorjahreswachstum der Hypothekarvolumen mit 2,9% auf den tiefsten Stand der letzten 15 Jahre gefallen. Die anhaltend schwache Einkommensentwicklung habe jedoch vorerst eine deutlichere Abnahme der Ungleichgewichte auf dem Wohnimmobilienmarkt verhindert.

Wie die UBS-Ökonomen weiter festhalten, hätten rückläufige Mieten im Verlauf des ersten Quartals zu einem Anstieg des Kauf-Mietpreis-Verhältnisses geführt. Insbesondere die Mieten bei Neubauten gerieten deutlich unter Druck.

Hauptgrund dafür seien die immer tieferen Zinserwartungen. Diese führten einerseits zu einer geringeren Nachfrage nach Mietwohnungen, da der Kauf eines Eigenheims dank der tiefen Zinsen in den meisten Gemeinden der Schweiz günstiger sei als die Miete, heisst es.

Andererseits verführe der Anlagenotstand Investoren zu anhaltend hoher Bautätigkeit auf dem Mietwohnungsmarkt. Da zusätzlich die Nettomigration in 2016 laut Mitteilung je nach Sprachregion um 15 bis 25% tiefer ausfallen dürfte als im Vorjahr, dürften die Leerstände in allen Landesteilen weiter steigen und die Mieten bei Neubauten weiter sinken.

Diese Entwicklung - sinkende Mieten sowie steigende Leerstände - habe die Attraktivität von "Buy-to-let"-Investitionen spürbar gesenkt. So sei der Anteil der Anträge zum Kauf von Eigentumswohnungen zur Vermietung nun das vierte Quartal in Folge leicht rückläufig gewesen. Mit einem Wert von 17,7% aller Kreditanträge erfreue sich "Buy-to-let" aber weiterhin grosser Beliebtheit.

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