Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt notiert am Dienstag zur Mittagszeit weiterhin in der Nähe des Schlussstandes vom Vortag. Händler sprechen von einer weitgehend ereignislosen Sitzung, vor allem bei den Blue Chips gebe es kaum News und entsprechend auch keine Bewegung. Etwas mehr diesbezüglich erhoffen sich Händler in der zweiten Wochenhälfte, wenn mit Zurich und Adecco zwei weitere SMI-Titel ihre Halbjahreszahlen präsentieren werden.

Nachdem der SMI bereits am Vortag leicht im Minus geschlossen hatte, fehlt es auch am heutigen Handelstag an Impulsen für einen weiteren Anstieg. Davor hatte das wichtigste Schweizer Börsenbarometer allerdings neun Sitzungen in Folge im Plus beendet. Grundsätzlich sei das Bewertungsniveau an den Aktienmärkten weiter sehr hoch, was sie für Enttäuschungen etwas verletzlich mache, heisst es im Handel. Allerdings gebe es weiterhin kaum Alternativen zu Dividendenpapieren, so dass sich auf tieferem Niveau immer schnell wieder Käufer fänden.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert zur Mittagszeit weiterhin mehr oder weniger unverändert bei 9'155,19 Punkten, wobei zwischen bisherigem Tageshoch und -tief weniger als 30 Punkte liegen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewinnt minimale 0,02% auf 1'464,98 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,04% auf 10'429,71 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 16 im Plus, zehn im Minus und vier unverändert.

Im Bereich der Blue Chips sind Nachrichten wie schon am Vortag dünn gesät. Eine Ausnahme bildet der Pharmakonzern Vifor, dessen Aktie zu den Top-30-Werten (SLI) hierzulande gehört. Der vom Galenica-Konzern erst vor wenigen Monaten abgespaltene Pharmateil hat erstmals Halbjahreszahlen veröffentlicht und dabei positiv überrascht. Bereits wurde auch die Latte für das Gesamtjahr 2017 höher gelegt. Sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA strebt Vifor nun ein Plus von mehr als 10% an, nachdem zuvor von einem Plus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich die Rede war. Die Aktie legt denn auch zu und hat die Gewinne bis zum Mittag deutlich auf 5,5% ausgebaut.

Vifor ist mit dem aktuellen Plus auch klar grösster Gewinner bei den 30 Blue Chips. Abgesehen davon halten sich die Kursveränderungen bei den grossen Titeln nämlich in Grenzen. Relativ hohe Gewinne gibt es noch für einige zyklische Papiere wie ABB (+1,1%), Kühne+Nagel (+0,8%), Adecco (+0,5%), LafargeHolcim (+0,3%) oder Geberit (+0,3%). Auch die gewöhnlich volatilen Papiere des Backwarenkonzerns Aryzta (+0,9) legen klar überdurchschnittlich zu.

Die grössten Verluste gehen derweil an Dufry (-0,9%), CS (-0,8%), Swatch (-0,7%) und Lonza (-0,7%), ohne dass fundamentale News dazu vorhanden wären. Auch Julius Bär (-0,6%) stehen etwas stärker unter Druck. Hier dürfte eine Neueinschätzung von Morgan Stanley für einige Gewinnmitnahmen sorgen. So hat die US-Bank das Papier auf 'Equal Weight' zurückgestuft. Allerdings hat die Aktie des Vermögensverwalters Bär in den letzten zwei Wochen (nach guten Halbjahreszahlen) insgesamt deutlich über 10% zugelegt.

Wenig Bewegung ist auch in den grosskapitalisierten Werten drin: Nestlé und Novartis stehen unverändert, Roche GS legen 0,1% zu. Auch hierzu fehlen News.

Etwas mehr Musik spielt im breiten Markt. Vor allem Swissquote (+11,8%) vollführen nach Halbjahres-Zahlen einen regelrechten Kurssprung. Von einem "ausgezeichneten" oder "überraschend guten" Ergebnis ist in Kommentaren die Rede. Semesterzahlen gibt es auch von Galenica (+1,6%), BCGE (+0,9%) oder Oerlikon (-1,7%). Letztere hatten deutlich höher eröffnet, sind aber schon bald in den negativen Bereich gefallen. Die Zahlen als solche lagen leicht über den Schätzungen von Analysten.

Forbo (+2,0% auf 1'513 CHF) hat derweil über Nacht 63'000 eigene Aktien zu einem Preis von 1'450 CHF veräussert und u-blox (+1,1%) ein Joint venture mit drei weiteren Firmen Joint Venture für GNSS-Positionierungsdienste gegründet. Die grössten Gewinne neben Swissquote im breiten Markt gehen aber an SNB (+9,5%) und Elma (+5,9%), bei den Verlierern sind u.a. Orascom (-3,1%) oder Inficon (-2,7%) weit vorne.

uh/tp