Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnet am Mittwoch im vorbörslichen Geschäft sinkende Kurse auf breiter Front. Allerdings hieven die Schwergewichte Nestlé und Novartis mit ihren Avancen den Gesamtmarkt knapp ins Plus. Nach dem schwungvollen Start ins neue Jahr ist der Aufwärtstrend schon in der Vorwoche ins Stocken geraten und hat sich mittlerweile in eine kleine Abwärtsspirale verwandelt. Waren es am Vortag noch insbesondere die Genussscheine von Roche, welche den Gesamtmarkt nach unten zogen, bremsen am Mittwoch die schwachen Vorgaben aus den USA und aus Japan.

Keine Unterstützung kommt für die hiesigen Aktien von der Währungsfront, wo der Franken vor allem zum US-Dollar in den vergangenen Tagen zugelegt hat. Aber auch der Euro hat sich nach einem Zwischenhoch bei über 1,18 CHF zuletzt wieder abgeschwächt. Insgesamt habe sich die Stimmung nach dem beinahe euphorischen Start in den Januar hin zu einer etwas vorsichtigeren Haltung gewendet, hiess es am Markt. Dies sei aber noch kaum der Beginn einer Baisse sondern lediglich eine leichte Korrektur.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI steht um 08.20 Uhr 0,14% höher bei 9'477,30 Punkten.

Die grosse Mehrheit der vorbörslich gehandelten Titel verzeichnen Abschläge in der Grössenordnung von 0,2 bis 0,3%. Die wenigen Aktien, welche zulegen, profitieren von Spezialsituationen.

Allen voran sind hier Nestlé hervorzuheben, welche im vorbörslichen Geschäft 0,9% höher gestellt werden. Dem Nahrungsmittelhersteller ist der schon länger angestrebte und somit auch erwartete Schritt gelungen, dass Süsswarengeschäft in den USA zu verkaufen. Für 2,8 Mrd USD wird es von der italienischen Ferrero-Gruppe übernommen. Der Preis bewegt sich damit in Dimensionen, welche gerüchteweise über verschiedene Medien bereits kolportiert wurden. Der Verkauf an sich sei für Nestlé keine grosse Sache, für die Bereinigung des Portfolios sei es aber ein wichtiger Schritt, heisst es in einem ersten Kommentar von Goldman Sachs.

Auch Novartis (+0,3%) legen gegen den Trend zu. Das Pharmaunternehmen hat von der FDA im Zulassungsprozess für die personalisierte Zelltherapie Kymriah den Status Priority Review erhalten. Damit wird der Zulassungsantrag für diese Therapie zur Behandlung von Patienten mit grosszelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) beschleunigt.

ABB (+0,3%) wurden von Berenberg auf "Hold" von "Sell" aufgestuft, was die Bank insbesondere mit dem verbesserten Gewinn-Ausblick der Division Industrieautomation und Antriebe sowie mit dem anhaltenden Wachstum im Niederspannungs- und Robotik-Geschäft begründet.

Auch Sika (+0,6%) werden von einer Ratingänderung gestützt, konkret hat Baader Helvea die Aktien auf "Buy" von "Hold" genommen.

Im breiten Markt erhalten Autoneum (+0,8%) von einer deutlichen Kurszielerhöhung und der Bestätigung des Ratings "Buy" durch Kepler Cheuvreux Rückenwind und Ascom (+0,3%) vom Einstieg eines neuen Aktionärs und von einem Auftrag in den USA.

Lindt&Sprüngli PS knüpfen dagegen mit einem etwas auffälligeren Minus von 0,6% an die schwache Performance des Vortages (-3,3%) im Anschluss an enttäuschende Umsatzdaten an.

cf/cp