Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt dürfte gemäss vorbörslichen Kursen den Handel vom Dienstag mit etwas tieferen Kursen eröffnen. Laut Händlern sind die US-Vorgaben zwar tendenziell leicht positiv, hatte das Rekordrally an der Wall Street bzw. im wichtigsten Aktienindex Dow Jones Industrial am Vorabend doch angehalten. Die Kurse in Asien gaben hingegen zum Teil etwas nach, wobei vor allem der japanische Nikkei etwas an Wert einbüsste (-0,3%).

Für die leichten Kursrückgänge in Asien sind enttäuschende Konjunkturdaten aus China verantwortlich. So ist der Aussenhandelsmotor des Landes im Juli etwas ins Stottern geraten. Nach zuletzt starken Daten gingen die Zuwächse sowohl bei den Aus- als auch Einfuhren jedenfalls zurück und blieben auch hinter den Erwartungen von Experten zurück. Grundsätzlich sei das Niveau an den Aktienmärkten weiter sehr hoch, heisst es ausserdem im Handel, was sie für Enttäuschungen etwas verletzlich machten. Allerdings gebe es weiterhin kaum Alternativen, so dass auf tieferen Niveaus immer schnell wieder Käufer da seien.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete Swiss Market Index (SMI) notiert um 08.20 Uhr 0,1% tiefer bei 9'146,07 Punkten, wobei die meisten Titel ebenfalls in dieser Grössenordnung einbüssen.

Im Bereich der Blue Chips sind die Nachrichten wie schon am Vortag eher dünn gesät. Eine Ausnahme bildet der Pharmakonzern Vifor, dessen Aktie zu den Top-30-Werten (SLI) hierzulande gehört. Der vom Galenica-Konzern erst vor wenigen Monaten abgespaltene Pharmateil hat erstmals Halbjahreszahlen veröffentlicht und dabei positiv überrascht. Vor allem hat Vifor bereits die Latte für das Gesamtjahr 2017 höher gelegt. Sowohl beim Umsatz als auch beim EBITDA strebt Vifor nun ein Plus von mehr als 10% an, nachdem es zuvor auf ein Plus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich abgezielt hatte. Entsprechend liegt die Aktie mit einem Gewinn von 1,8% vorbörslich sehr gut im Rennen.

Vorbörslich gesucht nach Zahlen sind auch Oerlikon (+2,3%). Der Industriekonzern hat von der positiven Konjunkturentwicklung profitiert und im zweiten Quartal den positiven Trend aus den ersten drei Monaten des Jahres fortgesetzt. Die Schätzungen von Analysten wurden dabei übertroffen. Zahlen vorgelegt haben auch Galenica - die frühere Schwester von Vifor - sowie die beiden Finanzhäuser Genfer KB und Swissquote, wobei für alle diese Titel keine vorbörslichen Kurse vorhanden sind.

Für etwas Bewegung könnten auch noch einige Titel-Umstufungen oder Kurszieländerungen durch Analysten sorgen. So hat die US-Bank Morgan Stanley die Aktien von Julius Bär (-0,6%) auf 'Equal Weight' zurückgestuft, was den Titel am heutigen Handelstag belasten dürfte. Allerdings hat das Papier in den letzten zwei Wochen (nach guten Halbjahreszahlen) insgesamt deutlich über 10% zugelegt.

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