Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Mittwoch im frühen Geschäft nach. Der iranische Vergeltungsangriff auf vom US-Militär genutzte Stützpunkte im Irak beschäftigt die Investoren weltweit. Angesichts der damit weiter gestiegenen Ängste vor einem offenen Krieg sind die aktuellen Abgaben am hiesigen Aktienmarkt noch relativ moderat. Die Märkte werden aber wieder von den Unsicherheiten wegen der geopolitischen Spannung geprägt, wie es in einem Kommentar der Credit Suisse heisst. Und ein Händler meinte dazu: "Es besteht die Gefahr, dass sich die Spirale der Gewalt nicht mehr stoppen lässt."

Für gewisse Verunsicherung sorgt zudem der Absturz eines ukrainischen Passagierflugzeugs in der Nähe von Teheran mit möglicherweise bis zu 180 Todesopfern, da die Unfallursache nicht ganz klar ist. Auch von der Konjunkturfront kommt keine Hilfe. So mussten in Deutschland die Industrieunternehmen im November beim Auftragseingang überraschend einen Dämpfer einstecken. Entsprechend stehen die Aktien weltweit unter Abgabedruck. So sind etwa die Futures auf die US-Aktienmärkte im Anschluss an die Meldung der Raketenangriffe ebenso ins Rutschen geraten wie die Aktien in Asien. Dafür haben die Notierungen für Gold und Öl merklich angezogen.

Der SMI notiert um 09.10 Uhr 0,44 Prozent tiefer bei 10'639,55 Punkten. Damit liegt der Leitindex im Vergleich zum Schlusstand von Ende 2019 immer noch leicht im Plus. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI büsst 0,43 Prozent auf 1'637,32 Punkte ein und der breite SPI 0,54 Prozent auf 12'854,52 Punkte. Bis auf Roche und Logitech geben sämtliche 30 SLI-Titel nach.

Die stärksten Abgaben unter den Bluechips verzeichnen derzeit Kühne+Nagel (-1,2%). Hier dürfte eine Rückstufung durch die BNP Paribas eine Rolle spielen, heisst es in Händlerkreisen. Die französische Bank hat demnach auch Nestlé zurückgestuft, welche mit einem Minus von 0,6 Prozent ebenfalls klar nachgeben.

Mit Novartis (-0,8%) befindet sich ein weiteres Schwergewicht unter den Schlusslichtern im SMI/SLI. Deutlichere Verluste erleiden zudem noch ABB (-1,0%) und AMS (-0,9%).

Auch die PS von Schindler (-0,6%) entziehen sich dem Negativtrend nicht. Beim Lift- und Rolltreppenhersteller wird es in den kommenden zwei Jahren zu einer Reihe von grossvolumigen ausserbörslichen Aktien-Transaktionen kommen, wie er am Mittwoch mitteilte. Die durch einen Aktionärsbindungsvertrag verbundenen Familien nehmen Umschichtungen zwischen der vierten und fünften Generation vor mit dem Ziel, dass der Konzern langfristig als Familienunternehmen in Schweizer Hand bleibt.

Im breiten Markt fallen nach Rückstufungen U-Blox (-5,2%) oder Rieter (-2,6%) auf.

cf/uh