Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tritt am Mittwoch auf der Stelle. Es mangele nach dem Feiertag in den USA an Impulsen, heisst es von Händlern. Erst am Nachmittag könnten einige Konjunkturdaten sowie der Start an der Wall Street für etwas Belebung und auch höhere Volumen sorgen. Im Laufe der Woche stehen dann auch noch einige Inflationsdaten aus der Eurozone an, bevor sich Anleger am Freitag für den PCE-Index aus den USA wappnen - das bevorzugte Inflationsmass der US-Notenbank. Zudem kommen wichtige Einkaufsmanagerindizes aus China.

Ansonsten blickt der Markt auf eine quasi ausgemachte Zinssenkung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche. Mittlerweile wäre es für viele wohl eher eine Überraschung, wenn die EZB stillhalten würde, sagten Händler. Derweil äusserte sich Neel Kashkari, Fed-Präsident Minneapolis, erneut zurückhaltend für eine Zinssenkung in den USA. Es brauche mehrere Monate mit Fortschritten bei der Inflation, bevor er eine Senkung erwäge, sagte er gegenüber CNBC. Sogar eine Zinserhöhung bei entsprechender Inflationsentwicklung wollte er nicht ausschliessen.

Der Leitindex SMI steht gegen 11.00 Uhr mit 0,04 Prozent im Minus bei 11'955,51 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI gibt 0,01 Prozent auf 1962,35 Punkte nach und der breit gefasste SPI fällt um 0,04 Prozent auf 15'968,08 Zähler. Gewinner und Verlierer halten sich ziemlich die Waage - im SLI stehen 14 Titel im Plus, 15 geben nach, Swiss Re sind unverändert.

Mangels kursbewegender Nachrichten von den Unternehmen selbst sorgten Analystenkommentare für etwas Schwung bei Einzeltiteln. So klettern an der SLI-Spitze Lindt&Sprüngli (PS) um 1,2 Prozent. Die Bank of Amerika (BofA) nimmt die Titel mit einer Kaufempfehlung wieder auf.

Hingegen verlieren Barry Callebaut in der zweiten Reihe nach zwei konträren Studien 1,5 Prozent. Einerseits startet BofA die Papiere mit "Underperform", andererseits hält die Deutsche Bank trotz leicht tieferem Kursziel an ihrer Kaufempfehlung fest.

Auch die beiden Blue-Chips-Luxuskonzerne Swatch (+0,6%) und Richemont (+0,5%) waren Gegenstand einer Branchenstudie von Bernstein. Beide Titel werden weiterhin positiv beurteilt, wenn auch für Swatch das Ziel gesenkt und für Richemont leicht erhöht wurde. Viel hänge nun für die Branche von der Entwicklung des Konsumentenvertrauens in China ab, heisst es.

In die jüngsten Gerüchte um einen möglichen Zusammenschluss zwischen Julius Bär (-0,6%) und EFG (+0,9%) - letztere am breiten Markt - kam keine Bewegung. Das Management von EFG nutzte den eigenen Zwischenbericht zu einem "kein Kommentar", ansonsten blickt der Vermögensverwalter auf ein starkes Neugeldwachstum in den ersten vier Monaten zurück.

In der zweiten Reihe geht es indes für die Aktien des Pharmazulieferers Dottikon (-2,8%) abwärts. Das Wachstum 2023/24 fiel gering aus, der Gewinn sank und auf eine Dividende wird weiterhin verzichtet.

Bei Feintool (Aktie: +1,5%) kommt es zu einer Produktionsverlagerung von Lyss nach Tschechien. 70 der 200 Stellen in Lyss BE werden laut den Plänen wegfallen, im laufenden Jahr wird die Umstrukturierung das Ergebnis um 10 bis 12 Millionen Franken belasten. Nach Abschluss der Verlagerung seien aber positive Effekte auf den EBIT um 7 Millionen pro Jahr zu erwarten.

Allreal (+1,5%) profitieren von einer positiven Ersteinstufung mit "Buy" durch die UBS. Bei DocMorris (+6,0%) gibt es Übernahmefantasien nach einer entsprechenden Studie.

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