Zürich (awp) - Gleich zu Beginn des vierten Quartals hat der Schweizer Aktienmarkt die Latte hoch gesetzt und ein Jahreshoch markiert. Am frühen Mittag ist der Leitindex SMI nach einem ohnehin schon freundlichen Start bis auf 9'204 Punkte gestiegen. Eine insgesamt gute Stimmung sowie gute Daten hätten dem Markt geholfen, erklärt ein Händler.

Nachdem in Asien die jüngsten Konjunkturdaten bereits ein überwiegend freundliches Bild über die Stimmung in der japanischen und chinesischen Wirtschaft gezeichnet hatten, ist auch hierzulande die Stimmung der Einkaufsmanager im September weiter gestiegen. Und auch in den Industriebetrieben des Euroraums ist der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe auf dem höchsten Stand seit über sechseinhalb Jahren geklettert. Die Daten zusammen mit dem zuletzt klar abgeschwächten Franken stütze den hiesigen Markt gut ab, so der Börsianer.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert gegen 12 Uhr um 0,45% höher bei 9'198,79 Punkten und damit knapp unter dem bisherigen Tages- und Jahreshoch bei 9'204,29 Zählern. Auf Intraday-Basis hatte der Leitindex zuletzt Anfang August bei 9'198,45 Punkte eine neue Bestmarke gesetzt. Der 30 Aktien umfassende und noch stärker gekappte Swiss Leader Index (SLI) notiert um 0,30% höher bei 1'477,96 Punkten und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um 0,39% auf 10'488,32 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 14 im Plus, 15 Minus und Bâloise sind unverändert.

Dabei wird der Markt massgeblich durch die Kursgewinne der drei Schwergewichte gestützt. So legen Roche und Novartis beide um je 0,8% zu, während Nestlé in etwa mit dem Markt 0,5% hinzugewinnen. Unternehmensnachrichten gab es allerdings nur von Novartis, deren Augen-Tochter Alcon an einem Fachkongress neue Produkte vorstellen wird.

Mit Lonza (+1,5%) und Sonova (+1,0%) ziehen noch weitere Unternehmen aus der breit gefassten Gesundheitsbranche überdurchschnittlich an. Beim Hörsystemhersteller Sonova wirkt sich ein angehobenes Kursziel durch die Experten von Bernstein stützend aus.

Dass es sich um eine breit abgestützte Aufwärtsbewegung handelt, wird durch die Kursgewinne von Zyklikern wie Kühne + Nagel (+1,0%), ABB (+0,8%) und Geberit (+0,5%) untermauert. Während Kühne + Nagel im Zuge der Aufwärtsbewegung ein Rekordhoch erreichen, reagieren ABB auf ein Interview der Schwedischen "Dagens Industri" mit CEO Ulrich Spiesshofer. Darin soll der Manger in Aussicht gestellt haben, im Jahr 2020 womöglich das obere Ende der angepeilten Gewinne zu erreichen.

Die Finanzbranche präsentiert sich dagegen etwas uneinheitlich. Die Aktien der beiden Grossbanken Credit Suisse (+0,5%) und UBS (+0,3%) notieren fester. Dagegen geht es für Julius Bär, Partners Group und die Zurich-Aktien um 0,6 bis 0,3% abwärts. Zurich-Chef Mario Greco hat gegenüber der "Financial Times" erklärt, bei seinem Haus liege der Fokus nicht auf Wachstum, sondern auf der Generierung von Gewinn.

Die stärksten Bewegungen sind aber im breiten Markt zu beobachten. Dort sacken Evolva um 10% ab, nachdem das Unternehmen über seine strategische Neuausrichtung und Finanzierungspläne informierte hat. Im Schlepptau fallen weiter Biotechwerte wie Addex Therapeutics, Molecular Partners und Kuros um 4,3 bis 1,1% zurück.

Die Papiere der Beteiligungsgesellschaft 5EL (-8,2%) fallen nach Zahlen und Details zum Umbau ebenfalls deutlich und auch für den Stromproduzenten Alpiq (-3,9%) geht es nach Berichten überdurchschnittlich abwärts.

An der anderen Seite der Kurstafel gewinnen Von Roll um 7,2% hinzu. Wisekey (+5,6%) sind gesucht, nachdem das Cybersicherheits-Unternehmen aufgrund von vorläufigen Zahlen einen Umsatz von 14,4 Mio USD für das dritte Quartal 2017 in Aussicht stellt.

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