Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Dienstagmittag knapp im Plus. Insgesamt verläuft das Geschäft wie schon an den Handelstagen zuvor eher lustlos. Eine bessere Performance des Gesamtmarktes wird allerdings insbesondere durch die Abgaben in Roche verhindert. Nach der Seitwärtstendenz der vergangenen Woche und dem verhaltenen Auftakt in die neue befinde sich der SMI weiterhin auf Richtungssuche, hiess es in Marktkreisen. Die Aufwärtstendenz sei aber grundsätzlich noch immer intakt.

Auf Unterstützung von den Unternehmensresultaten muss man sich hierzulande noch etwas gedulden, erst vereinzelt treffen bislang vor allem Umsatzangaben zum vergangenen Jahr ein. In den USA ist die Berichtsaison dagegen schon etwas weiter fortgeschritten. Am Nachmittag sind die Ergebnisse der Citigroup angesagt, welche allenfalls die Kurse der Banken etwas bewegen könnten. Weiter wird in Übersee am Nachmittag der Empire State Index veröffentlicht, welcher Auskunft über die Stimmung in der Industrie im US-Bundesstaat New York gibt.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 11.50 Uhr 0,25% höher bei 9'561,36 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legt 0,32% auf 1'564,19 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,16% auf 10'965,79 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 23 im Plus und 7 im Minus.

Tabellenletzter auf weiter Flur sind weiterhin Roche (-1,6%). Als Auslöser für die Abgaben orten Marktteilnehmer ein Interview des Konzernlenkers Severin Schwan mit der "Financial Times". Dieser warnt vor Margendruck und fordert "realistische Erwartungen" der Investoren. Ein Händler meinte dazu, dass die Thematik zwar nicht neu, mit den Äusserungen von Schwan aber wieder verstärkt ins Bewusstsein gerückt sei.

Leichte Verluste verzeichnen daneben etwa noch Vifor Pharma, Kühne+Nagel (je -0,3%) oder Geberit (-0,2%), letztere im Vorfeld der Umsatzpublikation 2017 vom Donnerstag.

Nur sehr moderate Gewinne zeigen nach einem schwachen Start die Grossbanken UBS (+0,1%) und CS (+0,2%). Für diese beiden Aktien hat Barclays die Abdeckung mit der Einstufung "Underweight" wieder aufgenommen.

An der Tabellenspitze stehen weiterhin Zurich mit einem Plus von 2,1%, nachdem die Royal Bank of Canada das Rating auf "Outperform" von "Sector Perform" erhöht hat.

Gut gesucht sind aber auch Lonza und ABB (je +1,0%) oder Partners Group (+1,3%). Letztere knüpfen damit an die seit Tagen starke Entwicklung an, welche mit einem mehrheitlich positiv konnotierten Artikel in der Wochenendpresse noch gestützt wurde.

Ganz vorne haben sich auch Novartis (+1,0%) eingereiht. Das Pharmaunternehmen hat am Morgen gleich zu zwei Medikamenten Neuigkeiten vorgelegt. Demnach wurde für das Schuppenflechte-Medikament Cosentyx in einer Studie dessen Überlegenheit gegenüber einem Vergleichsmedikament eines Konkurrenten bewiesen. Und die FDA hat einen Zulassungsantrag für ein Biosimilar von Sandoz angenommen, welches ebenfalls gegen entzündliche Krankheiten eingesetzt werden soll.

Sika (+0,2%) legen nach Bekanntgabe einer kleineren Akquisition moderat zu. So wurde die Mehrheitsbeteiligung an einem italienischen Hersteller von Abdichtungssystemen für Dächer und Bauwerke mit einem Umsatz von 115 Mio CHF übernommen. Unter dem neuen CEO Paul Schuler habe Sika zuletzt ein deutlich höheres Akquisitionstempo angeschlagen, hiess es am Markt. Allein die in den letzten Monaten kommunizierten Übernahmen dürften 2018 einen Umsatzbeitrag von 6,5% leisten. Vor diesem Hintergrund erscheine das für das laufende Jahr angestrebte Umsatzwachstum von über 10% gut erreichbar.

Im breiten Markt verzeichnen die PS von Lindt&Sprüngli ein Minus von 2,2%. Der Schokoladeproduzent hat insbesondere mit dem organischen Wachstum im vergangenen Jahr bzw. im zweiten Semester die Erwartungen der Analysten enttäuscht.

Flughafen Zürich stehen nach Bekanntgabe der Verkehrszahlen 2017 0,3% höher. Nach der starken Entwicklung bereits in den ersten elf Monaten 2017 kam das Passagierplus im Dezember nicht mehr überraschend.

Deutlicher sind etwa die Kursausschläge bei Meyer Burger (+4,8%) oder Bell (-3,4%). Bell hatten am Vortag mit der Ankündigung der Übernahme von Hügli noch über 5% zugelegt.

cf/cp