Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse notiert am Mittwoch im frühen Geschäft deutlich schwächer. Verstärkte Zinssorgen belasten laut Händlern die Dividendenpapiere. Ein Auslöser ist US-Notenbank-Gouverneur Christopher Waller, der gesagt hatte, das Fed werde die Leitzinsen wahrscheinlich nicht so bald und nicht so aggressiv senken wie im Markt erwartet. Es gebe keinen Grund, die Zinsen so stark zu senken wie in der Vergangenheit. Zuvor hiess es auch aus den Reihen der EZB, es sei zu früh, um über Zinssenkungen zu diskutieren. Kaum Unterstützung gibt es zudem von der US-Berichtsaison. Diese sei schwach gestartet, heisst es von Analystenseite.

Der nächsten Impulse dürften nun von den US-Detailhandelsumsätzen heute Nachmittag ausgehen. Zudem wird am Abend der Fed-Konjunkturbericht Beige Book veröffentlicht, der weiteren Aufschluss über die zukünftige Geldpolitik geben könnte. Derweil hat sich die Lage in China zum Jahresende 2023 nur leicht verbessert. Die Wirtschaft wuchs im 4. Quartal zwar um 5,2 Prozent und damit leicht schneller als das Wachstumsziel der Regierung von 5,0 Prozent. Analysten sprachen allerdings von einer sehr zähen Erholung.

Der Leitindex SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,96 Prozent auf 11'122,22 Punkte. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI büsst 1,00 Prozent ein auf 1751,79 und der breite SPI 1,00 Prozent auf 14'482,51 Zähler. 26 Titel im SLI geben nach und drei legen zu, einer (Sonova) ist stabil.

Starke Abschläge gibt es bei Swiss Life (-2,2%), deren Aktien unter einer Ratingsenkung auf "Neutral" von Buy" leiden. Dahinter folgen Julius Bär (-1,9%) und Alcon (-1,7%). Bei letzteren erwähnen Händler die Bank of America, die das Rating für den Medizintechniker auf "Neutral" von "Buy" reduziert hat.

Mit Schindler PS (-1,8%), Richemont (-1,7%), Swatch (-1,0%) stehen zudem Aktien mit einem grösseren China-Exposure auf den Verkaufslisten.

Die Aktien von Geberit (+1,2%) sind nach Einbussen in den ersten Minuten in die Gewinnzone gedreht. Der Sanitärtechnikkonzern hat zwar einen Umsatzrückgang von 9,1 Prozent auf 3,08 Milliarden Franken verzeichnet, schneidet damit aber besser ab als von Analysten erwartet.

Etwas höher sind auch Straumann (+0,5%). Die Bank of America hat das Rating auf "Buy" von "Neutral" erhöht.

Dagegen brechen Meyer Burger (-40%) nach neuen Hiobsbotschaften massiv ein. Das Solarunternehmen ist tief in den roten Zahlen und bereitet die Schliessung der Modulproduktion in Deutschland vor. Zudem braucht es neues Geld.

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