Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt kommt zum Wochenschluss im frühen Handel erst einmal weiter zurück. Der Leitindex SMI knüpft damit an die schwächere Vortagestendenz an. Händler stellen sich auf einen erneut volatilen Handelstag ein - ein Kontrastprogramm zu den zuletzt sehr ruhigen Wochen, wie ein Händler herausstellt. "Die Nerven liegen derzeit definitiv blank", kommentiert ein Händler.

Er spielt damit auf die jüngsten Befürchtungen rund um den Run auf Hedge-Fonds in den USA an. Es gebe einen Mitnahmeeffekt, der passiert, wenn man Hedge-Fonds ins Visier nimmt, so der Händler weiter. Die Wall Street war zuletzt von einem koordinierten Angriff kleiner Händler erfasst worden, die sich über Online-Foren organisierten, um Hedge-Fonds zu zwingen, Short-Positionen rückgängig zu machen. Zu diesen Strömungen gesellten sich noch die Schwierigkeiten mit der Einführung des Covid-19-Impfstoffs, wodurch die globalen Wirtschaftsdaten weniger rosig aussehen. Allerdings hätten die Aktienmärkte bislang eine kräftige Konjunkturerholung eingepreist, so dass weitere Avancen doch eher schwierig werden.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr 1,51 Prozent auf 10'685,82 Punkte. Damit hat der Leitindex seine bisherigen Jahresgewinne ausradiert und notiert knapp unter seinem Schlussstand von 2020, der bei 10'703 Punkten lag.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 1,61 Prozent auf 1'687,48 und der breite SPI um 1,41 Prozent auf 13'303,26 Zähler. Alle 30 SLI-Werte geben nach.

Der Volatilitätsindex VSMI springt denn auch erneut deutlich an. Aktuell weist er ein Plus von mehr als 15 Prozent auf.

Nachrichten gab es am Morgen vom Aromen- und Duftstoffhersteller Givaudan (-1,7%), der Zahlen für 2020 vorgelegt hat. Nachdem der Konzern erneut seine defensive Stärke bewiesen hat, kassieren einige Marktteilnehmer ihre jüngsten Gewinne.

Noch deutlicher geht es für Finanzdienstleister wie die CS, Zurich, Julius Bär, UBS und Swiss Life abwärts, die allesamt um mehr als 2 Prozent nachgeben.

SGS-Titel halten sich mit einem Minus von 0,5 Prozent noch am besten unter den Blue Chips. Analysten haben sich nach der Zahlenvorlage am gestrigen Donnerstag recht zuversichtlich über die weiteren Aussichten gezeigt.

hr/ra