Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Donnerstag mit etwas höheren Kursen eröffnet und damit die Marke von 9000 Punkten knapp geschafft. Auftrieb erhält der hiesige Markt laut Händlern vor allem von der starken Wall Street. Der Dow Jones Industrial hatte am Mittwoch erstmals seit Anfang Dezember wieder über der Marke von 25'000 Punkten geschlossen und ist damit an die technisch wichtige 200-Tage-Linie herangekommen.

Die US-Notenbank Fed hatte am Vorabend ihren Zinssatz zwar erwartungsgemäss unverändert belassen, mit den Formulierungen im dazugehörigen Statement aber für Rückenwind gesorgt. Bei künftigen Zinsanpassungen hat der zuständige Offenmarktausschuss eine "geduldige" Vorgehensweise signalisiert, was Anleger in Bezug auf Aktien optimistisch gestimmt hat. "Die Anleger haben bekommen, was sie wollten: Das Fed wird deutlich vorsichtiger", kommentierte ein Marktteilnehmer.

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt um 9.15 Uhr 0,39 Prozent auf 9'000,92 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) avanciert 0,33 Prozent auf 1'399,01 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) ebenfalls 0,33 Prozent auf 10'544,13 Punkte. Von den Top 30 Werten legen 26 zu und vier geben nach.

Zu den letzteren gehören vor allem die Uhren- bzw. Luxusgüterwerte Swatch (-6,9%) und Richemont (-1,5%). Swatch hat - wie meist ohne vorherige Ankündigung und damit zumindest halbüberraschend - seine Schlüsselzahlen des letzten Jahres veröffentlicht. Vor allem bei den Gewinnzahlen wurden die Schätzungen (gemäss AWP-Konsens) relativ deutlich verfehlt. "Ein Weihnachtsquartal zum vergessen", kommentierte die ZKB und stuft den Titel auf 'Untergewichten' zurück. Die Papiere des Genfer Konkurrenten Richemont werden von diesen Zahlen in Sippenhaft genommen.

Sehr gut aufgenommen werden dagegen die Zahlennews von Roche (GS +1,4%). Der Basler Pharmariese hat mit seinem (Kern)gewinn den AWP-Konsens relativ klar übertroffen. Auch die Guidance für das laufende Jahr 2019 sei höher, als was der Markt erwartet habe, meinen Analysten. Die Novartis-Aktien (+0,6%) werden ebenfalls höher gestellt, dies im Anschluss an die Zahlen vom Vortag.

Ansonsten sind vor allem Zykliker wie LafargeHolcim (+1,2%), ABB (+1,1%) oder SGS (+1,1%) gesucht. Zu den wenigen Verlierern gehören bei den Top 30 auch noch Nestlé (-0,2%) und Credit Suisse (-0,04%).

Im breiten Markt haben die beiden Kantonalbanken von Luzern (+2,2%) und Bern (+1,0%) ihre Abschlüsse für das vergangene Geschäftsjahr präsentiert. Zudem hat der Landwirtschaftsmaschinen-Hersteller Bucher (unv.) die Umsatzzahlen und erste Angaben zur Profitabilität publiziert.

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