Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


Solarwirtschaft dringt auf Solarpaket-Verabschiedung 

Der Bundesverband Solarwirtschaft appelliert an die Spitzen der Ampel-Koalition, in der kommenden Sitzungswoche endlich das Solarpaket I mit überfälligen Maßnahmen zum Bürokratieabbau im Bundestag zu verabschieden. Das Gesetzespaket sei bereits vor sieben Monaten von der Bundesregierung auf den Weg gebracht worden. Eine Vielzahl an Marktbarrieren und eine zunehmend unerträglicher werdende Planungsunsicherheit könnten die gerade erst in Schwung gekommene Energiewende im Stromsektor andernfalls schnell wieder ausbremsen, warnte der Branchenverband. Ein konsequenter Bürokratieabbau sowie die Vereinfachung und Beschleunigung von Planungsprozessen seien überfällig, um nicht zuletzt steigende Finanzierungs- und Arbeitskosten bei der Realisierung von Solarstromanlagen aufzufangen. "Unverhältnismäßige bürokratische Hürden dürfen nicht länger große Teile der Bevölkerung und Unternehmen vom Zugang zu preiswerter Solarenergie ausschließen und Klimaschutz-Investoren abschrecken", erklärte Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Das bereits 2022 gesetzlich verankerte Regierungsziel, die Solarstromleistung in den kommenden sieben Jahren in Deutschland beinahe zu verdreifachen, sei nur mit einer schnellen Verbesserung der Investitionsbedingungen für Solaranlagen aller Leistungsklassen auf Gebäuden und Freiflächen erreichbar.


Umweltbundesamt-Chef für CO2-Speicherung auch in Deutschland 

In der Debatte um die unterirdische Speicherung von Kohlendioxid plädiert der Chef des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, auch für Lagerstätten in Deutschland. "Ich fände es unredlich, wenn wir diesen Müll überwiegend exportieren und so anderen aufhalsen", sagte Messner der Süddeutschen Zeitung. "Wir sollten das handhaben wie bei anderen Abfällen auch: Also zuerst im eigenen Land entsorgen, auch wenn das unbequeme Diskussionen nach sich zieht." Erst vorige Woche hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eine Strategie für die Speicherung von Kohlendioxid vorgelegt, das so genannte "Carbon Capture and Storage" (CCS). Darin schließt die Koalition Lagerstätten auf dem Festland aus. Stattdessen soll das CO2 entweder im Ausland eingespeichert werden oder unter der Nordsee. Messner kritisierte auch den Koalitionsplan, die Abscheide-Technik selbst bei fossilen Gaskraftwerken zuzulassen. Dies sei "keine überzeugende Idee", sagte er. "Wir haben weltweit nur begrenzte Speicher." Die aber seien für jene Emissionen nötig, für die es keine andere Lösung gebe - etwa aus Industrie oder Landwirtschaft.


Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/ank/uxd

(END) Dow Jones Newswires

March 07, 2024 07:54 ET (12:54 GMT)