Oslo (Reuters) - Die norwegische Zentralbank könnte nach eigenen Angaben ihre Zinsen früher erhöhen als bisher angenommen.

Die Währungshüter ließen zwar den Leitzins am Donnerstag wie erwartet auf dem Rekordtief von null Prozent. Zugleich betonte die Norges Bank, dass sie ihre Geldpolitik eher als erwartet straffen könnte, da sich die Weltwirtschaft von der Covid-19-Pandemie erhole. Eine Zinserhöhung sei für das zweite Quartal 2022 vorgesehen. Dies wäre zwar sechs Monate früher als in einer vorherigen Prognose, stünde aber im Einklang mit den Prognosen in einer Reuters-Umfrage unter Ökonomen.

"Der starke wirtschaftliche Abschwung und die beträchtliche Unsicherheit bezüglich der Aussichten legen es nahe, den Leitzins so lange auf Eis zu legen, bis es klare Anzeichen für eine Normalisierung der wirtschaftlichen Bedingungen gibt", erklärte Notenbank-Chef Oeystein Olsen. Der Leitzins dürfte auf dem aktuellen Niveau für mehr als ein Jahr bleiben, "gefolgt von einer allmählichen Erhöhung ab der ersten Hälfte des Jahres 2022, wenn sich die Aktivität einem normalen Niveau nähert".