FRANKFURT (dpa-AFX) - "Märkische Oderzeitung" zu Nato und Ostdeutschland:

"Natürlich war der Friedenswunsch ideologisch eingehegt. Ungefähr so: Die Imperialisten, deren übelster Auswuchs die Nazis waren, hatten die UdSSR überfallen. Später wurden Korea oder Vietnam Opfer der USA. In Lateinamerika wurden brutale Militärdiktaturen unterstützt und Diktaturen in Portugal und Griechenland weiter in der Nato geduldet. Die Türkei erlebte drei Militärputsche, besetzte einen Teil Zyperns und durfte im Nordatlantikpakt bleiben. Das waren auch für wenig linientreue DDR-Bürger hinreichende Beweise dafür, dass mit der Nato etwas nicht stimmte. Und als die SED-Herrschaft endete, hinweggefegt von einer friedlichen Revolution, deren Protagonisten zu großen Teilen aus der Kirchen-Friedensbewegung stammten, da war es schon für viele ein Schock, den Pfarrer Eppelmann als Verteidigungsminister zu sehen. Bald stellten die Ostdeutschen fest, dass sie nicht nur der BRD, sondern auch der Nato beigetreten waren. Dabei wollten sie bestimmt nicht den Warschauer Pakt behalten. Sie wollten gar keine Militärbündnisse mehr."/yyzz/DP/he