BRÜSSEL (dpa-AFX) - Zum Abschluss des zweitägigen Gipfeltreffens der EU mit der Gemeinschaft der südamerikanischen und karibischen Staaten (Celac) wird es an diesem Dienstag (9.30 Uhr) unter anderem um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gehen. Bis Montagabend wurde noch über eine gemeinsame Position zu dem Thema gerungen. Mit den linksautoritär regierten Staaten Kuba, Venezuela und Nicaragua hat Moskau drei Verbündete, die Russland offen unterstützen.

Zudem positionieren sich bislang auch große südamerikanische Staaten zurückhaltender als die EU. Zwar haben Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador, Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva und Argentiniens Präsident Alberto Fernández den russischen Angriff verurteilt - allerdings lehnen sie harte Sanktionen gegen Russland ab. Stattdessen betonen sie immer wieder die Folgen des Krieges, beispielsweise für Nahrungsmittel- und Energiepreise auf der ganzen Welt. Viele Staats- und Regierungschefs in Lateinamerika fordern Friedensgespräche und verweigern eine klare Unterstützung der Ukraine.

Zumindest am Rande dürfte es außerdem erneut um das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay gehen. Die derzeitige spanische EU-Ratspräsidentschaft will bis Ende des Jahres einen Abschluss. Das geplante Abkommen lag bis zuletzt auf Eis, weil einigen EU-Staaten nicht stark genug auf Themen wie Klima, Umwelt und Menschenrechte eingegangen wird. Vorschläge für eine Zusatzerklärung wollten die Südamerikaner bislang nicht akzeptieren./rew/DP/stw