ROUNDUP: Munich Re wittert wieder bessere Geschäfte - Aktie legt zu

MÜNCHEN - Der Rückversicherer Munich Re rechnet nach den teuren Einschlägen durch die Corona-Pandemie für 2021 mit deutlich mehr Gewinn. Selbst eine erneute Absage der Olympischen Spiele in Japan würde das Gesamtbild bei der Munich Re nicht wesentlich verändern, sagte Vorstandschef Joachim Wenning bei der Vorlage der Jahreszahlen am Donnerstag in München. Obwohl der Konzerngewinn 2020 kräftig einbrach, winkt den Anteilseignern eine unveränderte Dividende. Einen Aktienrückkauf soll es aber frühestens 2022 wieder geben - auch weil sich der Geschäftsausbau wieder zu lohnen scheint.

Alstria Office schaut vorsichtig auf 2021 - 2020-Ziele teils erfüllt

HAMBURG - Der Immobilienkonzern Alstria Office hat im Corona-Jahr 2020 seine eigenen Ziele nur zum Teil erfüllt. So verfehlte das Unternehmen mit 177,1 Millionen Euro Umsatz knapp seine Prognose, wie das im MDax notierte Unternehmen am Mittwoch nach Xetra-Schluss in Hamburg mitteilte. Vor allem sinkende Mieteinnahmen in Folge von Verkäufen nicht-strategischer Immobilien hätten auf die Erlöse gedrückt. Das operative Ergebnis (Funds from Operations, kurz FFO) lag mit 108,7 Millionen Euro leicht über der Prognose.

Patrizia will 2021 bis zu 145 Millionen Euro verdienen

AUGSBURG - Der Immobilienkonzern Patrizia hält im laufenden Jahr beim operativen Ergebnis ein kräftiges Wachstum für möglich. Zwischen 100 und 145 Millionen Euro wolle das Unternehmen operativ verdienen, teilte es am Mittwochabend in Augsburg mit.

Corona-Schäden zehren an Gewinn von Versicherer Axa

PARIS - Der französische Versicherer Axa hat im Corona-Jahr 2020 einen überraschend starken Gewinnrückgang erlitten. Unter dem Strich stand ein Überschuss von knapp 3,2 Milliarden Euro und damit 18 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Damit schnitt der Versicherer schlechter ab als von Analysten im Schnitt erwartet. Insgesamt wendete Axa 1,5 Milliarden Euro für coronabedingte Schäden auf. Auf vergleichbarer Basis sackte der Gewinn um 34 Prozent nach unten, im Schaden- und Unfallgeschäft sogar um mehr als die Hälfte. Den Anteilseignern winkt dennoch eine Dividende von 1,43 Euro je Aktie nach 73 Cent ein Jahr zuvor. Für das neue Jahr und den zu erzielenden Gewinn zeigte sich Axa-Chef Thomas Buberl zuversichtlich.

Kreise: Goldman Sachs verkauft drei Millionen Delivery-Hero-Aktien

FRANKFURT - Die US-Bank Goldman Sachs trennt sich Kreisen zufolge von 3 Millionen Aktien des Essenslieferdienstes Delivery Hero. Die Anteilsscheine sollen in einem öffentlichen Bookbuilding-Verfahren zum Preis von mindestens 105,30 Euro bis maximal zum Marktpreis angeboten werden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwochabend nach Xetra-Schluss berichtete. Aus dem Xetra-Hauptgeschäft waren die Titel mit einem Abschlag von 3,02 Prozent auf 109,10 Euro gegangen. Bei einem Verkauf in der Spannenmitte würde Goldman Sachs also mehr als 321 Millionen Euro einstreichen.

Bitcoin-Börse Coinbase geht mit schwarzen Zahlen an die Nasdaq

NEW YORK/SAN FRANCISCO - Die größte US-Handelsplattform für Krypto-Währungen wie Bitcoin, Coinbase, will ihre Aktien an die New Yorker Tech-Börse Nasdaq bringen. Das in San Francisco ansässige Unternehmen beantragte die Erstnotiz am Donnerstag bei der US-Börsenaufsicht SEC und legte dabei im Wertpapierprospekt auch ihre jüngsten Geschäftszahlen offen. Demnach erreichte der Umsatz 2020 rund 1,3 Milliarden Dollar, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.

ROUNDUP 2/Nach Wirecard-Skandal: EY wechselt Deutschland-Chef aus

STUTTGART - Die vom Wirecard-Skandal schwer erschütterte Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young (EY) wechselt ihre Deutschland-Spitze aus. Hubert Barth, seit 2016 Vorsitzender der Geschäftsführung des in Stuttgart ansässigen Deutschland-Ablegers von EY, werde künftig eine neue Aufgabe "auf europäischer Ebene" übernehmen, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung.

Wirecard-Skandal: Chef von 'Bilanzpolizei' DPR tritt zurück

BERLIN - Im Skandal um den Bilanzbetrug bei Wirecard hat der Präsident der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung, Edgar Ernst, seinen Rücktritt angekündigt. Er werde sein Amt auf eigenen Wunsch zum 31. Dezember niederlegen, teilte die Bilanzpolizei am Mittwoch mit. Ernst wolle der DPR einen personellen Neuanfang ermöglichen. Die Prüfstelle untersucht die Bilanzen deutscher Konzerne auf korrekte Buchführung. Im Fall Wirecard war sie in die Kritik geraten, weil der mutmaßliche Milliardenbetrug nicht auffiel.

Umweltorganisation: Banken weiten Kohlefinanzierung aus

FRANKFURT - Die Umweltorganisation Urgewald wirft Banken, Versicherungen und institutionellen Anlegern vor, trotz Bekenntnissen zum Klimaschutz die Kohleindustrie weiterhin massiv zu unterstützen. Die Banken hätten seit der Verabschiedung des Pariser Klimaabkommens ihre Kohlefinanzierung sogar noch gesteigert. Dies zeige eine von mehreren Organisationen aus Europa, den USA und Asien erstellte Finanzstudie, teilte Urgewalt am Donnerstag mit.

Umfrage: Knappe Mehrheit ist gegen Enteignung von Wohnungsunternehmen

BERLIN - Eine knappe Mehrheit der Berlinerinnen und Berliner lehnt Enteignungen von großen Wohnungsunternehmen einer repräsentativen Umfrage zufolge ab. Bei der aktuellen Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap im Auftrag der Berliner CDU gaben 36 Prozent der Befragten an, sie fänden die Enteignungs-Initiative gut und hielten eine Entschädigung in Milliardenhöhe für eine gute Investition. Dagegen waren 51 Prozent der Ansicht, dadurch werde kein zusätzlicher Wohnraum geschaffen und lehnten die Enteignungs-Initiative ab. Weitere 11 Prozent waren sich unsicher, 2 Prozent machten keine Angaben.

/he